Bogota - Kurz vor der Präsidentschaftswahl in Kolumbien am Sonntag haben die Wahlbeobachter der Organisation Amerikanischer Staaten ein Klima der "Einschüchterung, Gewalt und Bedrohung" beklagt. Die linksgerichtete Guerilla schüchtere die Anhänger des unabhängigen Favoriten für das Präsidentschaftsamt, Alvaro Uribe, ein, sagte Delegationsleiter Santiago Murray am Mittwoch (Ortszeit) vor Journalisten. Uribe hatte ein kompromissloses Vorgehen gegen die Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) versprochen. Die rechten Paramilitärs der Vereinigten Selbstverteidigungsgruppen (AUC) hinderten Uribes Rivalen Horacio Serpa am Wahlkampf in den unter ihrer Kontrollen stehenden Gebieten, sagte Murray. Die Wahlbeobachter riefen Guerilla und Paramilitärs dazu auf, mit "Toleranz und Respekt ihre Bereitschaft zu zeigen, dass jeder Wahlberechtigte seinem Willen Ausdruck verleihen kann". Uribe gilt mit seiner kompromisslosen Haltung gegen die FARC als haushoher Favorit für die Wahl am Sonntag. Umfragen zufolge könnte er mit rund der Hälfte der Stimmen bereits im ersten Wahlgang über den liberalen Herausforderer Serpa siegen. Amtsinhaber Andres Pastrana hatte sich mit einer Politik der Annäherung vergeblich um eine Friedenslösung in dem südamerikanischen Land bemüht. (APA)