Das niederländischen Unternehmen KaZaA , verantwortlich für File-Swapping-Software von KaZaA, Grokster und frühen Versionen von Morpheus , gibt sich im Prozess gegen die Musikindustrie geschlagen. Der Online-Tauschbörse geht das Geld für die Gerichtskosten aus, berichtet Cnet . StreamCast, Vertreiber der Morpheus-Software, verliere zudem einen renommierten Anwalt, der bereits mehrere Erfolge im Rechtsstreit mit den großen Musikkonzernen verzeichnen konnte. "Tauschbörsen wurden von Anwälten vernichtet" "Der Fall ist in Gefahr zusammenzubrechen, ganz einfach deshalb, weil die Beklagten finanziell zermürbt werden, bevor es zu einer Entschiedung kommt", heißt es seitens der Anwälte von StreamCast. "Wenn das der Fall ist, wäre das ein unglücklicher verfahrenstechnischer Triumph einer Gruppe enorm mächtiger und reicher Unternehmen, der sich ausschließlich aus deren Macht und völlig unabhängig von der eigentlichen Streitangelegenheit ergibt. Man könnte sagen, die Tauschbörsen wurden von den Anwälten vernichtet." Holländisches Gericht entscheidet pro KaZaA Die Prozesse von KaZaA und StreamCast wurden von manchen Rechtsspezialisten als aussichtsreichste Kandidaten bei der Verteidigung von Peer-to-Peer-Technologien in der Nachfolge von Napster gesehen. Tatsächlich gab ein holländisches Berufungsgericht KaZaA erst vor kurzem Recht, dass man nicht für die Copyright-Verletzungen von Usern, die die Technolgie benutzen, verantwortlich ist. Der drohende Zusammenbruch der Verfahren von KaZaA und StreamCast wird laut Cnet wenig unmittelbare Auswirkungen auf die File-Trading-Netzwerke haben. Es zeige sich aber, dass bekannte Peer-to-Peer-Unternehmen der zweiten Generation von den großen Medienkonzernen durch teure Gerichtsverfahren zur Schließung gezwungen werden, wie dies schon bei Napster der Fall war. Nachfolger in den Startlöchern KaZaA blickt allerdings bereits weiter in die Zukunft und scheint an einen Nachfolger zu denken. Die Technologie FastTrack wurde bereits an die Firma Brilliant Digital Entertainment, beziehungsweise dessen Tochter Altnet, lizensiert. KaZaA ist an dem Unternehmen mit fast 50 Prozent beteiligt. Altnet wurde erst kürzlich gestartet und soll schon bald kommerzielle Erfolge verbuchen. Das endgültige Aus? Die aktuellen Versionen werden aller Wahrscheinlichkeit nach, wohl nicht verboten oder gar gelöscht werden können. Allerdings könnten die momentanen Clients die letzten der genannten P2P-Tauschbörsen sein. Es wird sich zeigen zu welcher Entscheidung das Gericht nun kommen wird und wie die Musikindustrie mit dem Ergebnis zufrieden sein wird. (red/pte)