Bereits "Jahman", released auf G-stone Recordings, ließ hoffen, dass da bald was nachkommen würde. Der Künstler, Musiker und Weinsammler Stefan Moerth aka Stereotyp präsentiert mit seinem ersten Solo-Album "My Sound", was in der Pressemitteilung als "Viennese underground!" beworben wird.

Wer bei Underground an deepe, raffe Skills und den im (unten-am-Fluss-Untergrundclub) Flex gepflegten Dub denkt, kommt hier auf seine Kosten – dass diese in enger Verbindung mit Rotwein stehen, mag da allerdings etwas verwundern, denkt mensch dabei doch eher an "Toscanafraktion" und weniger an schwingende Dubklänge. Was der Herr so trinkt, soll uns jedoch wurscht sein - wichtig sind die Vibes seiner musikalischen Produktionen. Stereotyp ist die überfällige Erfrischung für im Übermaß an Viennese-Elektro-Sound Untergehende.

Dass mensch beim Hören von "My Sound" nicht unbedingt an Wien denkt, mag auch an den N.Y.-Einflüssen liegen. "New York taught him about Dancehall and Ragga, about life and attitude, his home in Vienna teaching him how to turn this sound into music." (Was wurde eigentlich aus Jamaica?)

Herausgekommen ist ein von Dancehall, Ragga und Drum'n'Bass getragenes Album - Tanzstimmung garantiert, obwohl an manchen Stellen die Versuchung aufkommt, noch mehr Power einzufordern. Etwas unstimmig und störend wirkt der Ausflug Richtung "2step" im Falle von "Don't funk with me". Ansonsten fügen sich unter anderen Tikiman, Collage, MC Trigger und Dub-Club Host Sugar B. bestens zu Dancehall und Ragga. - Hoffentlich nicht Stereotyps "Last Song"! (p)