Nahost
Rund 6.600 Palästinenser derzeit in israelischen Gefängnissen inhaftiert
Amnesty International verlangt internationale Untersuchungskommission
Genf/Gaza - Insgesamt sitzen laut dem
Internationalen Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) derzeit rund 6.600
Palästinenser in israelischen Gefängnissen. Verwandte aus dem
Gazastreifen dürften ihre in Israel gefangenen Angehörigen wieder
besuchen, teilte ein Sprecher der Organisation am Donnerstag in Genf
mit. Nach zweieinhalb Monaten Unterbrechung sei ein entsprechendes
Besuchsprogramm des IKRK wieder ausgenommen worden. Wegen zahlreicher
Sicherheitskontrollen bei der eintägigen Anreise dauere ein Treffen
mit Angehörigen allerdings in der Regel weniger als eine Stunde. Im Rahmen des 1969 begonnenen Programms nimmt das IKRK
Besuchsanträge an, leitet sie an die israelischen Behörden weiter und
organisiert den Transport der zugelassenen Besucher. Seit Beginn der
zweiten Intifada vor 18 Monaten wurde das Programm nach Angaben des
IKRK jedoch aus "nicht näher bestimmten Sicherheitsgründen" durch
Israel mehrfach ausgesetzt. Die entsprechend organisierten Besuche
für Gefangene aus dem Westjordanland wurden ebenfalls im März
unterbrochen und seitdem nicht mehr aufgenommen.
Die Menschenrechtsorganisation amnesty international hatte am
Donnerstag in einem Bericht ebenfalls auf die Situation von in Israel
inhaftierten Palästinensern aufmerksam gemacht und eine
internationale Untersuchungskommission zu Massenverhaftungen von
Palästinensern durch Israel verlangt. (APA/Reuters)