Argentinien: Ex-Diktator Videla bleibt weiter unter Hausarrest
Prozess wegen Verschwindens von 70 Ausländern
Redaktion
Buenos Aires - Der frühere argentinischen Diktator Jorge
Videla bleibt unter Hausarrest. Ein Bundesgericht in Buenos Aires
bestätigte eine Entscheidung eines Bundesrichters vom
September, nach der Videla wegen des Verschwindens von 70 Ausländern
im Rahmen des "Plan Condor" erneut der Prozess gemacht werden soll.
Unter dem Namen "Plan Condor" lief in den siebziger und achtziger
Jahren eine gemeinsame Aktion lateinamerikanischer Militärdiktaturen,
mit der sie gegen linksgerichtete Oppositionelle vorgingen. Während
der Militärdiktatur in Argentinien von 1976 bis 1983 wurden insgesamt
30.000 Menschen getötet oder verschwanden spurlos. Im März 1976 hatte sich die argentinische Armee unter Führung von
Videla an die Macht geputscht. 1985 wurde er in einem historischen
Prozess zu lebenslanger Haft verurteilt. Fünf Jahre später
profitierte er jedoch von einer Amnestieregelung unter der Regierung
von Präsident Carlos Menem. Im März vergangenen Jahres hob ein
Bundesrichter die Amnestie für Armeeverbrechen während der Diktatur
auf. (APA)
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