Der Geschäftsführer von KirchMedia, Wolfgang van Betteray, hat auf der Betriebsversammlung der insolventen Gesellschaft nach Angaben von Teilnehmern über ein großes Interesse von Investoren an KirchMedia als Ganzes berichtet. Es gebe mehr Interessenten für KirchMedia als integrierten Konzern als für die profitable Sendertochter ProSiebenSat.1 Media AG allein, habe Betteray auf einer Betriebsversammlung am Donnerstagabend in München erklärt, sagte ein Teilnehmer der Veranstaltung. Namen möglicher Investoren habe Betteray nicht genannt. Ein KirchMedia-Sprecher war für einen Kommentar nicht zu erreichen.Mehrheit an ProSiebenSat.1 wertvollster Teil Die Mehrheit an ProSiebenSat.1 gilt als der wertvollste Teil der insolventen KirchMedia, die ansonsten in der Filmproduktion und im Handel mit Film- und Sportrechten tätig ist. Branchenkenner befürchten, dass sich potenzielle Investoren vor allem für ProSiebenSat.1 interessieren und damit eine Zerschlagung von KirchMedia heraufbeschwören könnten. So hatte der italienische Konzern Mediaset Interesse an zwei Sendern der Senderfamilie geäußert. Als weitere potenzielle Investoren bei KirchMedia gelten unter anderem der Medienzar Rupert Murdoch und der Axel Springer Verlag. Kaum "Personalanpassungen" Betteray habe vor rund 500 KirchMedia-Mitarbeitern außerdem wiederholt, dass es bei der Fortführung der Geschäfte kaum zu "Personalanpassungen" bei den insgesamt rund 650 Beschäftigten kommen werde, hieß es in den Teilnehmerkreisen weiter. Mit der Eröffnung des Insolvenzverfahrens rechne Betteray Mitte Juni. Mitte bis Ende Juli werde dann die Gläubigerversammlung zusammentreten. KirchMedia hatte am 8. April wegen Zahlungsunfähigkeit einen Antrag auf Insolvenz gestellt. Der vorläufige Insolvenzverwalter Michael Jaffe habe aber gesagt, es werde immer noch geprüft, ob KirchMedia auch überschuldet sei, hieß es. (APA/Reuters)