Linz - Der am Neuen Markt in Frankfurt notierte PC- und
Notebook-Hersteller Gericom AG erlitt im ersten Quartal 2002 einen
Einbruch bei Umsatz und Ergebnis. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern
(EBIT) hat sich auf 4,34 Mill. Euro gegenüber dem ersten Quartal 2001
(8,13 Mill. Euro) fast halbiert. Ebenso drastisch sind die
Umsatzerlöse eingebrochen, nämlich von 163,3 Mill. Euro im Vorjahr
auf 87,99 Mill. Euro, jeweils auf das erste Quartal bezogen. Im
heurigen April konnte Gericom den Umsatz gegenüber April 2001 um 17
Prozent steigern, obwohl es damals einen Umsatzsprung um 130 Prozent
gab.
Die Bruttomarge konnte das Unternehmen bei nahezu gleichbleibenden
Verwaltungs- und Vertriebskosten von 6,7 auf 8,8 Prozent steigern,
sodass trotz des Umsatzrückgangs eine EBIT-Marge von 4,93 Prozent
sowie ein positiver Cash-Flow erzielt wurden. Der Periodenüberschuss
betrug 3,14 Mill. Euro, gibt Gericom am Freitag in einer
Ad-hoc-Aussendung bekannt. Das Unternehmen hatte die Schwierigkeiten
im ersten Quartal 2002 bereits am 12. Februar angekündigt.
Verspäteter P4-Prozessor
Heute werden diese mit der verspäteten Einführung des
P4-Prozessors durch Intel begründet. Dadurch konnten vorliegende
Kundenbestellungen von Notebooks, die mit dem P4-Prozessor bestückt
werden sollten, nicht bedient werden. Ein Großteil der Kunden sei
daraufhin auf Notebooks von Mitbewerbern mit AMD-Prozessoren
umgestiegen. Gericom liefere deshalb seit 1. April auch Notebooks mit
Prozessoren des Intel-Konkurrenden AMD aus.
Das Jahresergebnis hänge nun von der weiteren wirtschaftlichen
Entwicklung ab. Wenn das Konsumverhalten im zweiten Halbjahr 2002
wieder stärker ansteige, erwarte Gericom die Jahresplanung zu
erreichen. Im zweiten Halbjahr werde Gericom die Produktpalette auch
auf PC-ähnliche Produkte ausweiten. (APA)