Wirtschaft
AT&S feiert zwanzigsten Geburtstag als "Erfolgsgeschichte"
Handy-Boom sorgte nach Privatisierung für Expansion
Graz - Der steirische Leiterplattenproduzent AT&S, Leoben,
feiert sein 20-jährige Jubiläum. Konzernchef und Miteigentümer Willi
Dörflinger sprach am Freitag anlässlich eines Festaktes mit
internationaler Beteiligung von einer "einmaligen Erfolgsgeschichte".
Die AT&S sei "ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche Sanierung".
Aus einem Betrieb mit 180 Mitarbeitern sei heute ein internationaler
Konzern mit 2.700 Beschäftigten entstanden. Das Leiterplattenwerk in Leoben-Hinterberg war 1982 um 14,5 Mill.
Euro als Diversifikationsprojekt der Voest-Alpine errichtet worden.
1983 wurde die Produktion aufgenommen, zunächst erzeugte man
technologisch einfache Leiterplatten. 1994 erfolgte die
Privatisierung: Helmut Androsch, Willi Dörflinger und Helmut Zoidl
übernahmen das Unternehmen von der ÖIAG. Zu dieser Zeit glaubten nur
wenige an die Sanierbarkeit, wie es retrospektiv hieß: Doch der
einsetzende Boom in der Mobiltelefonie - binnen zehn Jahren
explodierte der Markt von weltweit 10 Mill. auf 1 Mrd. Nutzer - kam
der AT&S zu Hilfe und bescherte im Telekom-Bereich wachsende
Auftragseingänge.
Börsegang 1999
1999 erfolgte der Börsegang am Neuen Markt in Frankfurt, 2001
wurde AT&S als erstes österreichisches Unternehmen in den nemax50
aufgenommen. Wurden 1994, also zum Zeitpunkt der Privatisierung, noch
96 Mill. Euro Umsatz geschrieben, wuchs dieser 2002 auf 275 Mill.
Euro. Die Mitarbeiterzahl stieg in dieser Periode von 1.300 auf
2.700. Heute ist das Unternehmen weltweit tätig, erzielte Jahr auf
Jahr Gewinne und produziert für Kunden wie Nokia, Siemens, Motorola
oder RIM. Im Bereich der HDI-Microvia-Technologie bereits der
drittgrößte Leiterplattenhersteller der Welt und die Nummer ein in
Europa.
Am Freitag vormittag wurde in Leoben mit Geschäftspartnern
gefeiert, der Nachmittag und der Samstag Vormittag gehörte im Rahmen
eines "Tages der offenen Tür" dem interessierten Publikum; gerechnet
wurde mit 3.000 bis 4.000 Besuchern. Nicht näher zur Sprache kamen
die aktuellen Geschäftszahlen, von denen bisher bekannt ist, dass -
wie prognostiziert - ein Umsatzrückgang von 15 Prozent hingenommen
werden musste. Dennoch, so wurde erneut betont, stehe man in
Anbetracht der Krise im Telekommunikationsbereich gut da und werde
ein positives Ergebnis vorlegen. Die Bilanz 2001/2002 wird im Detail
am 28. Mai veröffentlicht. (APA)