Die Österreich-Tochter des niederländischen Internet-Serviceproviders KPNQwest Austria reagiert gelassen auf die Vorkommnisse innerhalb des Mutterunternehmens. Nachdem am Donnerstag der gesamte Aufsichtsrat von KPNQwest zurückgetreten ist wurde am Abend definitv Gläubigerschutz beantragt. "Diese Entscheidung hat keine unmittelbare Auswirkung auf das Geschäft in Österreich", so KPNQwest-Österreich-Pressesprecherin Fleur-Christine Swoboda. "Bei uns herrscht nach wie vor Business as usual." Gerücht über Konkurs dementiert Gerüchte über einen möglichen Konkurs der Österreich-Tochter wurden von ihr vehement dementiert. Das Kundenservice sei gesichert und auch den Verbindlichkeiten werde weiterhin nachgekommen. "Wir haben noch keinen einzigen Kunden verloren", so Swoboda. Sie räumte allerdings ein, dass es viele "besorgte Anrufe" gegeben habe. Wie es konkret in Österreich weitergeht, wollte sie ebenfalls nicht kommentieren. "Die Verhandlungen in der niederländischen Zentrale laufen allerdings auf Hochtouren. Es wird nach wie vor nach strategischen Investoren gesucht." Wenn es nötig werde, sollen auch Assets verkauft werden. Verkauf scheint dringend notwendig Dieser Verkauf scheint allerdings dringend notwendig. KPNQwest hatte gestern eingeräumt, dass mit den Gläubigerbanken über eine Stundung der Verbindlichkeiten verhandelt wird. Banken würden diesem Aufschub jedoch nur unter der Bedingung des Verkaufes beträchtlicher Vermögenswerte zustimmen, hieß es weiter. Die Banken selbst hielten "einen beträchtlichen Teil" des Vermögens und der Sicherheiten von KPNQwest, einschließlich den Großteil der verbliebenen Barmittel. Das Unternehmen warnte weiters, dass sowohl Aktien als auch Anleihen wertlos sein könnten. Der Aktienkurs des an der Börse Amsterdam notierten Unternehmens sackte mittlerweile auf deutlich unter einem Euro ab. Anfang 2000 hielt das Papier noch bei rund 90 Euro. KPNQwest musste im Vorjahr bei einem Umsatz von 810 Mio. Euro einen Nettoverlust von 266 Mio. Euro nach 138 Mio. Euro im Jahr 2000 hinnehmen.(pte)