Der angeschlagene niederländische
Datenkommunikationsanbieter
KPNQwest
verhandelt nach Angaben aus
Branchenkreisen mit mehreren Unternehmen über den Verkauf von Teilen
seines Netzwerkes.
Fünf bis zehn Unternehmen interessiert
"Es gibt fünf bis zehn Unternehmen, die eine
Geheimhaltungsvereinbarung unterschrieben haben", hieß es am Freitag
aus den Branchenkreisen. Firmen treffen solche Vereinbarungen, um zu
verhindern, dass ihr Eigentum betreffende Daten an die Öffentlichkeit
gelangen. KPNQwest hatte am Donnerstag Gläubigerschutz beantragt,
nachdem die Hauptanteilseigner Qwest und KPN nicht zu weiteren
Finanzspritzen bereit waren und die Banken keine neuen Kredite gaben.
Aktien stürzten ab
Die Aktien des Unternehmens stürzten am Freitag um 56 Prozent auf
0,31 Euro ab. Am Donnerstag waren die Papiere den gesamten Tag vom
Handel ausgesetzt gewesen. Seit Jahresbeginn haben KPNQwest-Papiere
bereits 98 Prozent ihres Wertes verloren.
Aus den Branchenkreisen hieß es weiter, die Liste der in einem
Bericht der britischen Tageszeitung "Financial Times" genannten
Interessenten sei "ziemlich genau", es gebe aber weitere. Die Zeitung
nannte in ihrer Freitagsausgabe die britischen Telekom-Konzerne Cable
& Wireless und BT, die US-Unternehmen AT&T und Verizon sowie die
spanische Telefonica als mögliche Käufer.
KPNQwest hatte am Donnerstag mitgeteilt, das Unternehmen befinde
sich in Gesprächen mit den Hauptanteilseignern und den Banken, um die
weitere Finanzierung sicher zu stellen. Allerdings sei es bisher
nicht gelungen, Käufer für nicht zum Kerngeschäft gehörende
Vermögensteile zu finden. Am Donnerstag war zudem der Aufsichtsrat
zurückgetreten, dem Vertreter der Hauptanteilseigner angehörten.(APA/Reuters)