Genf - Rund zwei Millionen Menschen sterben nach Einschätzung der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) jedes Jahr an den Folgen von Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten. Das sind mehr als 5.000 Menschen täglich, wie die ILO in einem am Freitag in Genf veröffentlichten Bericht mitteilte. Diese Angaben beruhten auf Zahlen aus dem Jahr 2000, die aber nur die "Spitze eines Eisbergs" seien. Hinzu kämen täglich etwa 500 bis 2.000 Verletzte, erklärte die ILO. 80 Prozent der Todesfälle am Arbeitsplatz könnten vermieden werden Allein durch Asbest sterben dem Bericht zufolge jedes Jahr 100.000 Menschen weltweit. Alljährlich gibt es auch mindestens 12.000 Todesfälle bei Kindern, die unter gefährlichen Bedingungen arbeiten müssen. Grundsätzlich stellt die Organisation einen deutlichen Anstieg der geschätzten Todesfälle bei Arbeitnehmern seit 1990 fest. Grund sei auch, dass zuvor arbeitsplatzbezogene ansteckende Krankheiten nicht gezählt worden seien. Außerdem habe die Zahl der arbeitsbedingten Krebsfälle sowie der Herz- und Kreislaufkrankheiten zugenommen. Die Zahl der Unfälle stieg in diesem Zeitraum in den Entwicklungsländern leicht an, während sie in den Industrieländern zurück ging. Nach Ansicht der ILO könnten 80 Prozent der Todesfälle und Unfälle am Arbeitsplatz vermieden werden. (APA)