Linz - Die schrittweise Einführung einer 35-Stunden-Woche
mit Lohnausgleich forderte ÖGB-Chef Fritz Verzetnitsch am Freitag bei
einer Konferenz in Laakirchen in Oberösterreich. Dadurch entstünde
ein starker Impuls für mehr Beschäftigung, auch würde der
Arbeitsmarkt entlastet, betonte Verzetnitsch.
Laut jüngsten Umfragen würden auch die Arbeitnehmerinnen und
Arbeitnehmer hinter dieser Forderung stehen, fast 83 Prozent seien
bereit, sich selbst für die Einführung der 35-Stunden-Woche
einzusetzen. Die schrittweise Senkung der Arbeitszeit auf 35 Stunden
sei auch für die Unternehmer "verträglich", fügte Verzetnitsch hinzu.
Im Gleichklang mit anderen Berufsgruppen sollte auch im öffentlichen
Dienst die 35-Stunden-Woche mit Lohnausgleich eingeführt werden.
Recht auf Teilzeitarbeit
Der ÖGB-Präsident sprach sich außerdem für ein Recht auf
Teilzeitarbeit bei triftigen Gründen, etwa der Kinderbetreuung oder
zur Weiterbildung, aus. Außerdem plädierte Verzetnitsch für die
Erhaltung des freien Sonntags, "Sonn- und Feiertagsarbeit muss
grundsätzlich verboten bleiben, Ausnahmen sind genauestens zu
überprüfen".
Schließlich müssten auch die im Arbeitszeitrecht vorgesehenen
Strafen für die Verletzung von Ruhezeiten und die Überschreitung von
Arbeitszeitgrenzen angepasst, das heißt erhöht werden. (APA)