Linz - Drei Kilometer ist die Erde von der Sonne entfernt. Zumindest in Oberösterreich. Denn hier wurde nun das größte Planetarium der Welt eröffnet. Das Crossover-Projekt von Wissenschaft, Kunst und PR soll auch für touristische Impulse sorgen.Vor fünf Jahren wurde die Idee für das Kepler-Planetarium geboren, berichtet Peter Gottermeier von der Linz AG, die das Projekt initiiert hat. Ein kugelförmiger Erdgasbehälter nahe der Voest musste renoviert werden. Im Zuge der Arbeiten wurde er gelb angemalt, dann kam die Assoziation mit der Sonne. Partner wurden gesucht und in der OÖ-Ferngas sowie Gemeinden gefunden; dann die Idee des Planetariums umgesetzt. Im Maßstab 1:43 Millionen finden sich nun über ganz Oberösterreich verteilt die Planeten unseres Sonnensystems, auf Kreisbahnen um den Erdgasbehälter. Die von Künstlern gestalteten Planetenmodelle haben einen Durchmesser zwischen fünf Zentimetern und 3,27 Metern - Jupiter etwa, der gegenüber vom Feuerwehrdepot in Hellmonsödt steht. An den verschiedenen Standorten liefern auch Infoterminals astronomische Hintergründe. "Wir sind überzeugt, dass dieses Planetarium die interplanetarischen Entfernungen auf einen nachvollziehbaren Maßstab bringt", ist sich Gottermeier sicher. "Vom Standort der Erde (Durchmesser 29 Zentimeter) aus kann man auf die Sonne (32 m) schauen und dann weiter zum Merkur (elf Zentimeter) fahren." Für Venus, Neptun und Pluto werden noch Standorte und Sponsoren gesucht. Interessierte können auf der Webpage überprüfen, ob sie auf einer Umlaufbahn liegen. (moe, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 25./26. 5. 2002)