Nahost
Arafat: Nahost-Konferenz muss auf Abdullah-Plan basieren
Palästinensische Antwort auf Ankündigung von Bush und Putin
Gaza- Der palästinensische Präsident Yasser
Arafat hat sich für eine internationale Nahost-Konferenz unter der
Bedingung ausgesprochen, dass diese auf dem Friedensplan des
saudiarabischen Kronprinzen Abdullah basiert, welcher den
israelischen Rückzug aus allen seit 1967 besetzten Gebieten zum
Inhalt hat. "Wir bestehen darauf, die Konferenz (...) auf der
arabischen Initiative aufzubauen", sagte er der palästinensischen
Zeitung "AL Quds" vom Samstag. Damit bezieht sich Arafat auf den vom
Beiruter Gipfel der Arabischen Liga angenommenen Abdullah-Plan.
Dieser sieht eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und
den arabischen Staaten vor. Im Gegenzug soll Israel sich vollständig
aus den Palästinensergebieten zurückziehen. US-Präsident George W. Bush und sein russischer Kollege Wladimir
Putin hatten bei ihrem Treffen in Moskau am Freitag angekündigt, im
Sommer eine internationale Versammlung einzuberufen, um den
Nahost-Friedensbewegungen "einen ernsthaften Anstoß" zu geben. Der
ägyptische Präsident Hosni Mubarak wird am 8. Juni zum zweiten Mal
innerhalb von drei Monaten nach Washington reisen, um mit Bush über
die arabischen Bedingungen für die Einberufung der Nahost-Konferenz
sprechen.
Mubarak hatte erklärt, er setze keine Hoffnungen in eine solche
Konferenz, von der Israels Premier Ariel Sharon Arafat ausschließen
möchte. Um Frieden zu schaffen, brauche man keine neue Konferenz,
sondern die Verwirklichung der bei früheren Konferenzen getroffenen
Entscheidungen. Mubarak hatte zuletzt auch ungewöhnlich scharfe
Kritik an den USA und ihrer Nahost-Politik geübt. Die von den USA
angeführte "Allianz gegen den Terror" sei "zweckentfremdet" worden,
um politische Vorteile für Israel auf Kosten der arabischen und
moslemischen Staaten zu erreichen, sagte er. Die Kampagne gegen den
Terrorismus sei von den USA missbraucht worden, um den legitimen
palästinensischen Widerstand gegen die israelische Okkupation zu
unterdrücken. (APA/Reuters)