Bühne
Thomas Bernhard in Frankreich
Sonntag und Montag trügt "Der Schein"
Paris - Am Sonntag und am Montag sind in
Frankreich zwei Aufführungen von Thomas Bernhards "Der Schein trügt"
in der Inszenierung des Innsbrucker Regisseurs Rene Zisterer,
künstlerischer Leiter des Augenspieltheaters, zu sehen. Die
Hauptrollen spielen der Innsbrucker Schauspieler Günter Lieder, der
gegenwärtig am Tiroler Landestheater engagiert ist, und sein Kollege
Bruno Thost aus Erfurt, seit 1970 ständiges Mitglied des Wiener
Burgtheaters. Das Spektakel ist am Sonntag im Goethe-Institut in
Paris und am Montag im "Theatre du Saulcy" im ostfranzösischen Metz
zu sehen, teilte das österreichische Kulturforum mit. Das 1984 in der Inszenierung von Claus Peymann uraufgeführte
Theaterstück erzählt die Geschichte der Brüder Karl und Robert, die
sich zwei Mal die Woche in der Wohnung des jeweils anderen treffen.
Der vitale Artist Karl und sein hypochondrisch schöngeistiger Bruder
Robert, ehemals anerkannter Schauspieler, versuchen durch
unterschiedliche Lebensentwürfe ihrer Vereinsamung zu entkommen. Die
Lücke, die Karls Lebensgefährtin Mathilde durch ihren Tod
hinterlässt, zwingt die beiden unterschiedlichen Charaktere, alte
Rechnungen zu begleichen. Zudem schafft Mathildes Testament
zusätzliche Irritation.
(APA)