St. Petersburg - Auf dem Piskarjowskoje-Friedhof gedenkt St. Petersburg der fast einer Million Todesopfer der Belagerung durch deutsche und mit ihnen verbündete Truppen im Zweiten Weltkrieg. 900 Tage lang dauerte die Blockade des damaligen Leningrad. "Niemand ist vergessen, und nichts ist vergessen" steht an der Gedenkstätte des Friedhofs. Die Worte stammen von der Dichterin Olga Berggolz (1910 - 1975), die den eingeschlossenen Leningradern mit ihren Gedichten Zuversicht gegen Bomben, Hunger und Kälte zu geben versuchte. Am 8. September 1941 schlossen deutsche und finnische Truppen Leningrad ein. Hitler hatte befohlen, die Stadt auf jeden Fall zu erobern. Stalin ordnete an, sie um jeden Preis zu halten. Die spärliche Versorgung kam aus der Luft und im Winter mit Lastwagen über das Eis des Ladoga-Sees. Hunderttausende Menschen verhungerten. Am 27. Jänner 1944 sprengte die Rote Armee den Belagerungsring. Das Friedhofsgelände im Nordosten von St. Petersburg wurde von 1956 bis 1960 angelegt. In Massengräbern haben hier 460.000 Opfer der Blockade ihre letzte Ruhestätte gefunden. Im Zentrum des Friedhofs steht die Statue einer trauernden "Mutter Heimat". (APA/dpa)