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Francois Hollande

Foto: aPA/AFP/Gautreau
Paris - Frankreichs Sozialistenchef Francois Hollande (PS) sieht sich im Falle eines linken Parlamentswahlsieges bereits als Premierminister des konservativen Präsidenten Jacques Chirac (RPR/UMP). "Wenn die Linke gewinnt, wenn wir zum Regieren aufgerufen werden, so werde ich natürlich dieses Land regieren", betonte Hollande am Samstag im Radiosender Europe 1. Der PS-Chef befürwortete weiters die Möglichkeit einer erneuten Kohabitation, da diese den Franzosen die Möglichkeit gebe "eine politische Wahl zu treffen". Nachdem Frankreichs Premier Lionel Jospin (PS) im ersten Durchgang der Präsidentenwahl überraschend vom Rechtsextremisten Jean-Marie Le Pen (Front National/FN) geschlagen worden war, unterstützten die Linkswähler massiv den konservativen Kandidaten Chirac, der 82 Prozent der Vorzugsstimmen erhielt. "Die Franzosen haben am 5. Mai gegen Le Pen gewählt, nun ist es an der Zeit, dass sie für ein politisches Programm wählen", betonte Hollande, der nach Jospins Abschied von der Politik zum Führer der Sozialisten wurde. "Die Verfassung sieht Parlamentswahlen vor, und wenn dort eine Mehrheit zu Stande kommt, so kann diese frei regieren", begründete der Sozialistenchef seine Befürwortung einer neuen Kohabitation und fügte hinzu: "Wir wollen Chiracs Wahl zum Präsidenten damit keinesfalls in Frage stellen. Wir fordern einfach die Freiheit für die Franzosen, die Politik ihres Landes für die nächsten fünf Jahre bestimmen zu können." Als Prioritäten einer eventuellen Linksregierung nannte Hollande Beschäftigung, Sicherheit und Bildung. (APA)