Sport
Polen
Wien - 16 Jahre mussten die polnischen Fußball-Fans im
Dornröschenschlaf verbringen und von längst vergangenen Heldentaten
von Spielern wie Szarmach, Gadocha, Lato, Deyna, Kasperczak, Buncol
oder Boniek träumen. Sie hatten die Rot-Weißen mit ihrem
faszinierenden Offensiv-Fußball zu einem in aller Welt gefürchteten
Gegner gemacht und 1974 in Deutschland und 1982 in Spanien jeweils
dritte WM-Plätze eingefahren.Neue Helden hat das Land
Nun hat Fußball-Polen wieder neue Helden, sie heißen Jerzy Dudek,
Piotr Swierczewski oder Emmanuel Olisadebe und reisen gestärkt durch
Platz eins in der Qualifikationsgruppe 5 mit viel Selbstvertrauen zur
ersten WM mit polnischer Beteiligung seit 1986. "Wir wollen bis ins
Viertelfinale kommen. Wir haben alles, was man braucht, um Erfolg zu
haben", betonte Kapitän und Marseille-Legionär Swierczewski, der mit
seinen Kollegen in Gruppe D auf Südkorea, Portugal und die USA
trifft.
Jungstar Olisadebe
Gefeierter Nationalheld in der erfolgreichen Qualifikation war ein
gebürtiger Nigerianer, nämlich Emmanuel Olisadebe, der sein Team mit
acht Treffern fast im Alleingang zur WM schoss. Der
Panathinaikos-Stürmer, der vor zwei Jahren in einem von
Staatspräsident Aleksander Kwasniewski unterstützten Eilverfahren
eingebürgert wurde, ist auch hauptverantwortlich dafür, dass FC
Tirol-Torjäger Radoslav Gilewicz von Teamchef Jerzy Engel nicht
berücksichtigt wird. Absoluter Albtraum für Olisadebe wäre ein Duell
mit Nigeria, wo er geboren wurde. "Das wäre eine wahrscheinlich zu
große Herausforderung", meinte der 22-jährige Starstürmer. (APA)
POLEN:
Dress:
weiß - rot - weiß
Vorrunden-Gegner:
: Südkorea (4. Juni/Busan), Portugal
(10. Juni/Jeonju), USA (14. Juni/Daejeon)
Größte Erfolge:
WM-Dritter 1974 und 1982, Olympiasieger 1972
WM-Teilnahmen:
6 (1938,1974,1978,1982,1986,2002)
Qualifikation:
Sieger der Qualifikationsgruppe 5 (10 Spiele, 21
Punkte) vor Ukraine
Teamchef:
Jerzy Engel (49)