Helsinki - Die finnischen Grünen wollen nach der Parlamentsentscheidung für den Ausbau der Atomkraft die Regierung verlassen und in die Opposition wechseln. Zwei Tage nach dem Votum der Abgeordneten für den Bau eines fünften Reaktors sprach sich der Parteikongress der Grünen am Sonntag für den Wechsel in die Opposition aus. Der Parteitag der Grünen folgte damit der Empfehlung der bisherigen Umweltministerin Satu Hassi. Sie hatte nach dem Sieg der Atomkraftbefürworter im Parlament mit 107 zu 92 Stimmen den Wechsel in die Opposition befürwortet. Parteichef Osmo Soininvaara trat hingegen für den Verbleib in der vom sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Paavo Lipponen 1995 gebildeten "Regenbogen- Koalition" ein. Ihr gehören neben Sozialdemokraten und Grünen die Konservativen, die Linkspartei sowie die Schwedische Volkspartei (der schwedischsprachigen Minderheit in Finnland) an. Ohne die Stimmen der 11 Grünen Abgeordneten verfügt Lipponen immer noch über eine klare Mehrheit von 128 der 200 Reichstagsmandate. Mit der finnischen Entscheidung für den Ausbau der Atomkraft wird im Bereich der EU erstmals seit der Katastrophe von Tschernobyl 1986 ein neuer Reaktor in Auftrag gegeben. (APA)