Wer kennt das Gefühl nicht, wegen eines Regals in der Warteschlange ausharren zu müssen. Das könnte bei Ikea schon bald der Vergangenheit angehören. Denn das Möbelhaus plant, schon bald den Einkauf per Mausklick auch in Österreich anzubieten. Der anfängliche Plan, mit dem Einkauf per Internet im August gleichzeitig mit dem neuen Katalog zu starten, ist zwar ein wenig in Verzug. Doch ab Herbst ist auf jeden Fall die Endrunde erreicht, kündigte Bill Agee, Chef von Ikea Catalogue Services AB (ICSAB) in der Ikea-Zentrale Älmhult an. Man wolle sicher sein, dass das Ganze auch reibungslos funktioniert. Derzeit bietet Ikea die E-Commerce-Schiene nur in Dänemark und Schweden an. Effizientest eingeteilte Kubikmeter

Funktioniert hat jedenfalls die Erstellung des neuen Kataloges: Heuer lässt Ikea unter dem Motto "Go Cubic" Quadratmeter und entsprechende Beengung vergessen und setzt auf effizientest eingeteilte Kubikmeter. "Man muss sich vorstellen, was passiert, wenn man auf 33 Quadratmetern lebt", sagte Agee. Was auch heißt: Jeder Zentimeter Raum, also auch der Boden, muss in die Planung einfließen.

Damit will Ikea mit seinen 70.000 Mitarbeitern weltweit den Umsatz von derzeit 11,3 Mrd. Euro weiter ankurbeln. In Österreich werde die Umsatzerwartung - zehn Prozent plus für das Geschäftsjahr, das mit August endet - nicht ganz halten, sagte Ikea-Österreich-Sprecherin Gabriele Vyskocil. Nicht erst seit dem 11. September stagniere der Möbelmarkt. Das Attentat in New York habe dem psychologischen Investment Möbel einen zusätzlichen Dämpfer gebracht.

In Vösendorf bei Wien habe sich zudem der Umbau bzw. der Bau des Parkplatzes neben der SCS negativ ausgewirkt. Ab September soll das Projekt abgeschlossen sein. Den nächsten Markt wird es in Salzburg geben. Wenn die Umweltverträglichkeitsprüfung durch ist, könne man im Frühjahr 2003 öffnen. Dafür blättert Ikea rund 55 Mio. Euro hin. (Esther Mitterstieler aus Älmhult, Der Standard, 27.05.2002)