London - Die britische Regierung will nach Berichten vom Montag ihre Waffenlieferungen an Indien und Pakistan wegen des Kaschmir-Konflikts einfrieren. Eine Verordnung, die Vergabe von Exportlizenzen zu stoppen, sei schon am vergangenen Donnerstag von Handelsministerin Patricia Hewitt unterzeichnet worden, schrieb der "Daily Telegraph". Obwohl der Schritt von der Regierung noch nicht offiziell mitgeteilt wurde, gab es am Montag aber auch kein Dementi der Berichte. In Regierungskreisen wurde unterstrichen, dass es sich keineswegs um ein Waffenembargo handle. Über die Exportlizenzen für bereits vereinbarte Waffenkäufe solle "von Fall zu Fall" entschieden werden. Der Zeitung zufolge könnte davon auch ein Auftrag der indischen Regierung für 66 Kampfflugzeuge vom Typ Hawk mit einem Gesamtwert von einer Milliarde Pfund (1,6 Mrd. Euro) betroffen sein. Die Boulevardzeitung "The Mirror" attackierte am Montag die Labour-Regierung scharf wegen der Waffenlieferungen an Indien und Pakistan. Unter dem Titel "Händler des Todes" berichtet die Zeitung, die Regierung von Tony Blair habe im Jahr 2000 fast 700 Exportlizenzen für Aufträge von insgesamt 64 Millionen Pfund abgezeichnet. Ein Sprecher des Handelsministeriums sagte in London, mit der Einschränkung der Exporte solle jedoch ein weiteres Wettrüsten zwischen beiden Ländern aufgehalten werden. Britischen Medienberichten zufolge gelten die verschärften Exportvorschriften bereits seit vergangener Woche. (APA/dpa)