Der syrische Journalist Nizar Nayyouf, der am
Montag beim 55. Weltkongress der Tagespresse im flämischen Brügge
einen Preis entgegennehmen sollte, ist spurlos aus seinem Hotelzimmer
verschwunden. Nayyouf sei zuletzt am Sonntagmorgen gesehen worden,
bestätigte Staatsanwalt Jean-Marie Berkvens am Montag in Brügge. Der
mit nach Brügge gereiste Bruder Nayyoufs hatte den Journalisten bei
der Polizei vermisst gemeldet. Reisepass und Kleidung des
Verschwundenen lagen noch im Hotel.
Nayyouf hatte im Jahr 2000 den UNESCO-Preis für Pressefreiheit
erhalten. Dies geschah nach UNESCO-Angaben im Rahmen einer Kampagne
zur Freilassung des Syrers aus dem Gefängnis, in dem er wegen seines
Einsatzes für die Menschenrechte saß. Der Journalist hatte in einem
Traktat vom Dezember 1991 unter anderem den "täglichen Terror der
Sicherheitsdienste" sowie einen Verweigerung demokratischer Rechte in
seinem Land angeprangert. Nizar Nayyouf kam im Mai 2001 frei und
lebte seither in Paris. (APA/dpa)