Lachlan Murdoch (30), der Sohn und vermutliche Erbe des Medienmoguls Rupert Murdoch, wurde zum Herausgeber des New Yorker Boulevard-Blatts "The New York Post" bestellt. Murdoch Jr. folgte dem bisherigen langjährigen Chefredakteur (seit 1993) und seit 1999 Herausgeber Ken Chandler (54) nach, der das Unternehmen überraschend verlassen hat. Beobachter sehen darin einen weiteren Schritt zur Vorbereitung von Murdoch Jr. auf die Übernahme des Medienimperiums seines Vaters."Aus persönlichen Gründen" Chandler hatte überraschend nach 29 Jahren bei der "New York Post" die Zeitung verlassen, um künftig bei einem kleinen Unternehmen für gesundheitsrelevante Informationen tätig zu sein. Von Seiten seines bisherigen Arbeitgebers wurde der Weggang als "sehr freundschaftlich" beschrieben. Der Wechsel sei auf "sehr persönliche Gründe" zurückzuführen. Chandler war laut "New York Times" einer der wenigen Mitarbeiter der "Post", der nicht von Murdoch Jr. eingestellt worden war. Lachlan Murdoch, bisher gemeinsam mit seinem Vater als Vorstand der Zeitung tätig, hatte zuletzt mehrere von Chandler bestellte führende Mitarbeiter durch eigene Vertraute ersetzt. Über die "New York Post" Die "Post" hatte ihren Verkaufspreis im Jahr 2000 auf 25 Cent halbiert, nachdem der lokale Rivale im Kleinformat, die "Daily News", eine inzwischen wieder eingestellte Gratis-Nachmittagszeitung "The Express" auf den New Yorker Zeitungsmarkt brachte. Seitdem war die Auflage der "Post" um fast 30 Prozent auf 563.000 Ende März 2002 gestiegen. Durch den niedrigen Verkaufspreis ist die Zeitung aber umso stärker auf Werbeeinnahmen angewiesen. Die "New York Post" behandelt die Themen in Boulevard-Manier nicht gerade zimperlich. So lautete 1983 ein berühmt gewordener Aufmacher: "Headless body in topless bar". Die Leser kürten diese Headline bei einer Umfrage zum "besten Titel", so die "Post" vergangenen November anlässlich ihres 200-jährigen Bestehens. Die News Corp. von Rupert Murdoch besitzt neben der "New York Post" auch Fox TV, Fox News sowie zahlreiche Tageszeitungen in Großbritannien und Australien. (APA)