Nahost
Neues Engagement Russlands im Nahost-Konflikt
Bei Suche nach Lösung zur Zusammenarbeit mit Saudiarabien bereit
Moskau - Russland ist bei der Suche nach einer Lösung
des Nahost-Konflikts zu einer Zusammenarbeit mit Saudiarabien bereit.
Der russische Präsident Wladimir Putin schrieb am Montag in einem
Brief an den saudiarabischen König Fahd, Ziel sei dabei eine
Stabilisierung der Lage und die Wiederaufnahme von Verhandlungen.
Putin betonte, es sei wichtig, dass die UNO-Resolution 1402 umgesetzt
werde. Sie fordert einen Waffenstillstand und einen israelischen
Rückzug aus palästinensischen Städten. Das russische Außenministerium entsandte am Montag den
Sondergesandten Andrej Wdowin in die Region, wie die
Nachrichtenagenturen ITAR-TASS und Interfax berichteten. Wdowin werde
mit Vertretern von Palästinensern und Israelis zusammentreffen und
seine Bemühungen mit Gesandten von USA, EU und UNO koordinieren.
Russland ist als Rechtsnachfolger der UdSSR zusammen mit den USA
Ko-Schirmherr des Nahost-Friedensprozesses.
Internationale Versammlung
US-Präsident George W. Bush und Putin hatten bei ihrem Treffen in
Moskau am Freitag angekündigt, im Sommer eine internationale
Versammlung einzuberufen, um den Nahost-Friedensbewegungen "einen
ernsthaften Anstoß" zu geben. Der ägyptische Präsident Hosni Mubarak
wird am 8. Juni zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten nach
Washington reisen, um mit Bush über die arabischen Bedingungen für
die Einberufung der Nahost-Konferenz sprechen.
Der palästinensische Präsident Yasser Arafat hat sich für eine
internationale Nahost-Konferenz unter der Bedingung ausgesprochen,
dass diese auf dem Friedensplan des saudiarabischen Kronprinzen
Abdullah basiert, welcher den israelischen Rückzug aus allen seit
1967 besetzten Gebieten zum Inhalt hat.
Mubarak setzt keine Hoffnungen in Konferenz
Mubarak hatte erklärt, er setze keine Hoffnungen in eine solche
Konferenz, von der Israels Premier Ariel Sharon Arafat ausschließen
möchte. Um Frieden zu schaffen, brauche man keine neue Konferenz,
sondern die Verwirklichung der bei früheren Konferenzen getroffenen
Entscheidungen. Mubarak hatte zuletzt auch ungewöhnlich scharfe
Kritik an den USA und ihrer Nahost-Politik geübt. Die von den USA
angeführte "Allianz gegen den Terror" sei "zweckentfremdet" worden,
um politische Vorteile für Israel auf Kosten der arabischen und
moslemischen Staaten zu erreichen, sagte er. Die Kampagne gegen den
Terrorismus sei von den USA missbraucht worden, um den legitimen
palästinensischen Widerstand gegen die israelische Okkupation zu
unterdrücken. (APA/AP)