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"Kolle - ein Leben für Liebe und Sex"
ARD-Film über den Aufklärer der (deutschen) Nation
Deutschland im Jahre 1968. Sexualpapst Oswalt
Kolle steht auf der Höhe seines Ruhms. Kaum einer ist so umstritten
wie der ehemalige Landwirtschaftsgehilfe, der einmal beim Wettmelken
einen ersten Preis gewann und nun in seinen Büchern, Filmen und
Illustrierten die Liebe neu definierte. Die ARD hat dem heute
73-jährigen Aufklärer der (deutschen) Nation mit "Kolle - ein Leben
für Liebe und Sex" ein Filmporträt gewidmet, das am Mittwoch (29.
Mai) um 20.15 Uhr gesendet wird - die Hauptrolle spielt Sylvester
Groth. Bei den Linken wie den Rechten wird Kolle Ende der sechziger Jahre
gleichermaßen heftig angefeindet. Seine besten Verbündeten bleiben
die Frauen, weil er unter anderem lehrt, dass Männer gefälligst
zärtlicher sein sollten. Und so führt denn mit Susanne Zanke auch
eine Frau fast zwangsläufig Regie beim Film "Kolle - ein Leben für
Liebe und Sex". Ein Kapitel Nachkriegsgeschichte, das unterhaltend
und menschlich anrührend ankommen soll: "Eine Quadratur des Kreises,
die wir uns vorgenommen hatten", wie der zuständige Fernsehspielchef
des Westdeutschen Rundfunks (WDR), Gebhard Henke, sagt.
Auf Originaltreue in Requisite und Kostüm wurde größten Wert
gelegt. Nicht immer im Dialog, wo typische neunziger Jahre-Floskeln
wie "Vergiss es" und andere Redewendungen aus späteren Tagen
auftauchen. Das Autorenpaar verteidigt sich: "Würden die Leute
wirklich so reden wie damals, hätte das einen unfreiwillig komischen
Effekt." (APA/dpa)