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Wien - Die Auseinandersetzung um den FDP-Politiker Jürgen Möllemann in Deutschland artet nach Ansicht von FPÖ-Generalsekretär Peter Sichrovsky "immer mehr in ein für eine europäische Demokratie unwürdiges Spektakel" aus. "Die Tatsache, dass nun mitten im (Bundestags-)Wahlkampf mit dem angeblichen Schutz oder der Bedrohung der Mitglieder der Jüdischen Gemeinden ein parteipolitisches Hick-Hack inszeniert wird, spricht nicht unbedingt für ein minderheitenfreundliches Klima in Deutschland", erklärte Sichrovsky am Dienstag in einer Parteiaussendung. "Wenn wir uns erinnern, mit welcher Selbstherrlichkeit und Überheblichkeit die deutsche Regierung gerne den Unterschied zwischen Deutschland und Österreich in punkto 'Aufarbeitung der Geschichte' und Problematik des Fremdenhasses und Antisemitismus immer wieder hervorgehoben hat, müssen wir nun leider beobachten, wie Deutschland nun plötzlich von seiner eigenen Vergangenheit eingeholt wird", so der Politiker. "Die Nervosität und Hysterie, mit der jetzt über diese Themen diskutiert wird, und die Vorwürfe mit denen sich alle Beteiligten konfrontieren, zeigen wie weit Deutschland davon entfernt ist, ein normales Zusammenleben der Minderheiten mit der Mehrheit garantieren zu können", meint der FPÖ-Generalsekretär. "Die politischen Vertreter einer Gesellschaft, die mit so viel Panik auf die sicherlich problematischen Aussagen eines Politikers reagieren, zeigen deutlich, wie wenig Vertrauen sie in die demokratische Stabilität der eigenen Bevölkerung haben. Vielleicht könnten in Zukunft deutsche Politiker weniger vor bedrohlichen Zuständen im Ausland warnen und sich mehr auf die demokratische Entwicklung ihres eigenen Landes konzentrieren". Deutschland als größtes Land in der EU habe eine Symbolwirkung für die Entwicklung der europäischen Gemeinschaft; jede Form der Diskriminierung von Minderheiten und andere Formen der demokratiepolitischen Instabilität hätten auch Einfluss auf die gesamte EU, betonte Peter Sichrovsky. (APA)