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Am Eröffnungstag war die Welt noch in Ordnung: Massen strömten in die "G-Town"

foto: APA/Pfarrhofer
Das Shoppingcenter unter einem der interessantesten Immobilienprojekte Wiens, den zu Wohnanlagen umgebauten Gasometern, muss seine Strategie ändern. Der Versuch, die "G-Town" als urcooles Einkaufszentrum für 15- bis 25-Jährige zu etablieren, darf als nicht gelungen bezeichnet werden. Der Name "G-Town" wird in der Kommunikation so gut wie nicht mehr verwendet, bestätigt Peter Ulm, Vorstand der Immobilienentwickler Zwerenz und Krause AG, gemeinsam mit einem angloamerikanischen Fonds-Investor in Wien-Simmering. Vielmehr soll nun mit dem althergebrachten Begriff Shoppingcenter gearbeitet werden. Trotz aller Gutachten und Aussagen von Trendforschern ist das junge Publikum ausgeblieben. "Die jungen Leute, die in den Gasometern wohnen, haben offensichtlich nicht noch mehr Junge angezogen." Auch Manfred Zentner vom Jugendmarketer T-Factory (siehe Artikel links) erhob bei befragten Jugendlichen ein eher indifferentes Bild des Einkaufszentrums "G-Town". Laut Ulm werde man sich künftig eher drauf konzentrieren, für den neu entstehenden Stadtteil in Simmering das Zentrum fürs Geldausgeben zu werden. Dazu muss man den Mix der Geschäfte aber noch verändern. Derzeit ist die (ehemalige) "G-Town" zu verwechselbar, es gebe zu wenig Gründe, Simmering etwa der Mariahilfer Straße vorzuziehen, sagen Kritiker. Bei Zwerenz & Krause sieht man das Setzen auf die falschen Pferde als "eines der Risiken, die es beim Entwickeln eines Großstandortes eben gibt". Man brauche im Schnitt drei Jahre, dann müsse das Geschäft laufen. Die Gasometer-Mall wurde im August 2001 eröffnet. (szem/DER STANDARD, Printausgabe, 28.05.2002)