Wien - Im September wird Richter Kurt Wachsmann das Verfahren gegen Josef Kleindienst und Michael Kreißl eröffnen. Aus der so genannten "Spitzelaffäre" ist nur mehr der Vorwurf der Verletzung des Amtsgeheimnisses übrig geblieben. Den beiden drohen bis zu drei Jahren Haft. Zuvor tut sich aber noch einiges an der Front der Zivilverfahren. Kleindienst ist nebenbei noch im Rechtstreit mit Ewald Stadler, Gernot Rumpold und Jörg Haider. Am Dienstag fand eine erste Verhandlungsrunde gegen Josef Kleindienst statt. Kläger ist Gernot Rumpold, dem Kleindienst vorgeworfen hatte, den Künstler André Heller bespitzeln zu lassen. Was Rumpold abstreitet. Die Verhandlung wurde vertagt, der Richter im Landesgericht St.Pölten bewilligte zwei Zeugen, die Kleindienst vor Gericht haben will: Staatsanwalt Michael Klackl und Roland Horngacher, Chef der Wirtschaftspolizei. Klackl hat als Staatsanwalt die Vorerhebungen in der Spitzelaffäre geleitet und die Anklage erhoben. Kleindienst will Klackl nun als Zeuge dafür anführen, dass André Heller tatsächlich mehrmals unerlaubt über das Ekis-System der Polizei abgefragt wurde. Horngacher wiederum soll bestätigen, dass alle Aussagen von Kleindienst, die er bei seiner Einvernahme bei der Polizei getätigt hatte und die objektiv überprüfbar sind, richtig waren. Nächste Woche steht Kleindienst dann Ewald Stadler, ehemals FPÖ Klubobmann, dann Landesrat in Niederösterreich und jetzt Volksanwalt, vor Gericht gegenüber, eine Woche darauf findet die Konfrontation mit Kärntens Landeshauptmann Haider statt. Kleindienst: "Es wird noch einmal spannend werden." (völ/DER STANDARD, Print- Ausgabe, 29.5.2002)