Unternehmen
Verzetnitsch zeigt sich solidarisch
Für ÖGB-Chef "Signal an politisch Verantwortliche" - Wirtschaftskammer kritisiert Streik
Wien - ÖGB-Chef Fritz Verzetnitsch stellte sich am Mittwoch
hinter den ganztägigen Warnstreik der Postbus-Beschäftigten und
bezeichnete die Kampfmaßnahme als "ein klares und deutliches Signal
an die politisch Verantwortlichen, dass man so nicht mit den
Beschäftigten umgehen kann". Die Postbus-Mitarbeiter würden nämlich
über ihr weiteres Schicksal im Unklaren gelassen, "wird dieser
Bereich verscherbelt, oder gibt es Chancen für die dort
Beschäftigten". Die Beschäftigten hätten ein Recht darauf zu wissen, was geplant
sei, nachdem in den letzten Tagen Vermutungen über Linien-Verkäufe
bzw. Beteiligungen privater Betreiber bis zu 30 Prozent angedacht
worden seien, sagte Verzetnitsch im "Morgenjournal" des ORF-Radio. Es
gebe zum Postbus einen Ministerratsbeschluss, der das sehr klar und
deutlich mache, und es gebe dazu öffentliche Erklärungen aus den
vergangenen Tagen.
Wirtschaftskammer kritisiert Streik
Kein Verständnis für den Streik hat die Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ). Die
Forderung der Postbus-Belegschaft, den Ministerratsbeschlusses zur
Postbus-Privatisierung aufzuheben, sei "völlig inakzeptabel",
bemerkte der Obmann der österreichischen Busunternehmer in der WKÖ,
Karl Molzer, am Dienstag in einer Pressemitteilung. Es sei nicht
nachvollziehbar, dass sich gewerkschaftliche Gruppierungen gegen
Maßnahmen wehren, mit denen der öffentliche Personenverkehr
attraktiver gestaltet werden könne, betonte auch
WKÖ-Generalsekretär-Stellvertreter Reinhold Mitterlehner.
Die Gewerkschaft nehme mit dem Streik nicht nur hunderttausende
Pendler und Schüler in Geiselhaft, sondern versuche offenbar, auch
die Politik zu erpressen, meint Molzer. Es gebe keinen einzigen
plausiblen Grund für diese Panikreaktion, es gehe der Gewerkschaft
nur um die Erhaltung ihrer Machtposition.
(APA)