Wien - Eine intime Kennerin des österreichischen Gesundheitswesens, eine buchstäbliche Streiterin für Gesundheitsvorsorge und Prophylaxe: die Wiener Sozialmedizinerin Univ.-Prof. Dr. Brigitte Kwizda-Gredler. Sie ehält für ihre Verdienste das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst. In die Sozialmedizin "verschlug" es die gebürtige Wienerin über einen "Umweg" als chemisch-technische Assistentin am Hygiene-Institut der Universität Wien. Doch ab dem Wintersemester 1972/73 folgte ein Studium der Soziologie und Humanbiologie, 1982 die Promotion zum Dr. phil. Mit 1. Juli 1983 kam sie bereits an das Institut für Sozialmedizin der Wiener Universität, wo sie maßgeblich am Aufbau des von Univ.-Prof. Dr. Michael Kunze geleiteten Instituts beteiligt war. 1985 folgte die Dozentur. Univ.-Prof. Dr. Brigitte Kwizda-Gredler hat neben zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten nicht den Weg in durchaus heikle "öffentliche" Positionen gescheut: So wurde sie im Februar 1986 die erste Präsidentin der Österreichischen Aids-Hilfe und baute die Organisation flächendeckend auf. Von Juli 1988 bis Februar 1990 folgte eine ehrenvolle Berufung als Aids-Koordinatorin des Europa-Büros der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Kopenhagen. 1993 bis 1994 - wieder in Wien - fungierte sie schließlich als Geschäftsführerin des Fonds "Gesundes Österreich". In ihren wissenschaftlichen Arbeiten hat sie sich immer wieder mit frauenspezifischen Fragen beschäftigt. Daneben wurde die "Kindergesundheit" zu einem wichtigen Thema für sie. Auch nach dem Wechsel vom Bundesdienst in die Privatwirtschaft ist Kwizda-Gredler weiterhin wissenschaftliche tätig.(APA)