Netzpolitik
Virtueller Internet-Ausweis im Juli verfügbar
Liberty Alliance mit erstem funktionierendem System und neuen Mitgliedern
Im Wettstreit um den virtuellen
Internet- Ausweis hat die von Sun
Microsystems gegründete Liberty
Alliance ein erstes funktionierendes System ankündigt. Das
Authentifizierungs- System, das mit dem
Microsoft
-Ausweis "Passport"
konkurriert, soll für Programmierer noch Mitte Juli verfügbar sein,
teilte Sun am Dienstag (Ortszeit) in San Francisco mit. Zugleich habe
die Allianz fünf neue Mitglieder werben können, darunter auch den
deutschen Softwarekonzern
SAP
.
Microsoft contra Sun
Die Liberty Alliance und Microsoft versuchen jeweils Systeme in
der Online-Branche zu etablieren, die virtuelle Ausweise für den
sicheren Handel im Internet zur Verfügung stellen. "Passport".ist ein
wesentlicher Bestandteil von Microsofts ".NET"-Strategie.
Datenschützer bemängeln jedoch, dass für die Authentifizierung die
persönlichen Daten der Nutzer auf zentralen Microsoft-Servern
gespeichert sind. Derzeit untersucht die Europäische Kommission, ob
der Service gegen europäische Datenschutzbestimmungen verstößt.
Mehr als 40 Mitglieder
Die Liberty Alliance zählt derzeit mehr als 40 Unternehmen,
darunter AOL Time Warner, General Motors, United Airlines, Vodafone
und Nokia. Anders als das Konzept von Microsoft will die Allianz ein
System anbieten, bei dem sich der Kunde sicher ausweisen kann, die
Daten jedoch nicht zentral gespeichert werden sollen. Dafür sollen
Online-Unternehmen untereinander die Richtigkeit der Daten ihrer
Kunden gewährleisten. Details hatten die Unternehmen bislang nicht
veröffentlicht. Microsofts "Passport" nutzten nach Angaben der
Marktforschung Gartner im Februar bereits 14 Mill. Kunden.(APA/dpa)