Gesundheitspolitik
Regierungsvorlage könnte Zigaretten um mehr als 15 Cent verteuern
Austria Tabak-Sprecher: Aufkommenserwartung sonst möglicherweise nicht zu erreichen
Wien - Wenn die Bundesregierung aus der Anhebung der
Zigarettenpreise ein Aufkommen von 80 bis 85 Mill. Euro erwartet, um
damit die defizitäre Krankenversicherung zu stützen, sei keinesfalls
sicher, dass mit einem Preisaufschlag von 15 Cent je Packung das
Auslangen gefunden werde, sagte ein Sprecher der Austria Tabak AG
(AT). Er bezog sich dabei auf die meistverkaufte
Zigarettensorte "Memphis". Diese kostet derzeit 2,85 Euro. "Ob dann
auf dem Preisetikett 3,0 Euro stehen werden, müssen wir erst
kalkulieren. Es könnte auch teurer werden", so der AT-Sprecher. Wie berichet muss die Preiserhöhung herhalten, um einer
EU-Richtlinie zu entsprechen, die für alle Mitgliedsländer
vorschreibt, dass mindestens 57 Prozent des Zigarettenpreises der je
Land meistgehandelten Sorte aus der Tabaksteuer bestehen müssen. In
Österreich ist dieser Steueranteil nach zwei Preiserhöhungen seit
Anfang 2001 auf 55,4 Prozent gesunken, weshalb Anpassungsbedarf
besteht. Für die Steuererhöhung hätte Österreich aber zumindest bis
Anfang 2003 Zeit, inklusive einer zweijährigen, von der EU
eingeräumten Nachfrist, sogar bis 2005. (APA)