Genf - Die Schweiz will am 10. September 2002 der
UNO beitreten. Nach dem knappen Ja der Bevölkerung zum Beitritt bei
einer Volksabstimmung Anfang März rechnet das Außenministerium mit
der Aufnahme in den Kreis der UNO-Mitglieder zu Beginn der 57.
Generalversammlung. Der Bundesrat zeigte sich am Mittwoch in Bern
überzeugt, dass die Schweiz ihre außenpolitischen Anliegen in den
Kernorganen der UNO einbringen und bei wichtigen politischen
Weichenstellungen mitbestimmen kann. Als Schwerpunkte nannte der
Bundesrat die Friedensförderung, vor allem auf dem Balkan, im Nahen
Osten und in Afghanistan.
Die in der Verfassung verankerte Neutralität des Landes solle im
Beitrittgesuch nochmals ausdrücklich betont werden. Die Schweizer
hatten Anfang März bei der Volksabstimmung für den Beitritt ihres
Landes zu den Vereinten Nationen gestimmt. Rund 55 Prozent der Wähler
sprachen sich dafür aus. Die notwendige Mehrheit der Kantone wurde
mit zwölf Ja- gegen elf Nein-Stimmen allerdings nur denkbar knapp
erreicht. Außer der Schweiz gehört bisher nur der Vatikan-Staat nicht
den Vereinten Nationen an. (APA/sda/dpa)