Europa
Djukanovic soll Kopf einer Mafia-Organisation gewesen sein
Italienische Behörden ermitteln gegen den montenegrinischen Präsidenten wegen Zigarettenschmuggels
Rom - Der montenegrinische Präsident Milo Djukanovic soll an
der Spitze einer Mafia-Organisation gestanden sein, die bis zum Jahr
2000 über 1.000 Tonnen Zigaretten pro Monat von Montenegro über die
süditalienische Region Apulien in ganz Europa verteilt habe. Dies
sagte der ermittelnde Anti-Mafia-Staatsanwalt Giuseppe Scelsi, der
seit einem Jahr die Verbindungen zwischen der organisierten
Kriminalität in Apulien und am Balkan untersucht. Zu den "Schmuggelkönigen", denen enge Verstrickungen mit
Djukanovic nachgewiesen werden, zählt nach Angaben der italienischen
Nachrichtenagentur ANSA auch der im Tessiner Mendrisio in der Schweiz
lebende Franco Della Torre. Er soll in den Niederlanden beträchtliche
Mengen geschmuggelter Zigaretten verkauft haben. Ermittlungen werden
auch gegen weitere Schweizer und französische Mitarbeiter Della
Torres geführt.
Della Torre, der von den Behörden als "mächtigster Schmuggler
Europas" bezeichnet wird, war bereits im Prozess "Pizza Connection"
verwickelt, in dem die ausgedehnten Interessen der sizilianischen
Cosa Nostra in den USA untersucht wurden. Die Cosa Nostra soll Drogen
in der Türkei erworben und in den USA verkauft haben. Das Geld dieses
illegalen Geschäfts soll dann in der Schweiz gewaschen worden sein.
In dieser Affäre soll Della Torre eine wesentliche Rolle gespielt
haben. (APA)