Bild nicht mehr verfügbar.

Nach 4:26 Stunden war das Match gelaufen, Oliver Marach ausgeschieden und St. Pölten-Halbfinalist Flavio Saretta eine Runde weiter.

Foto: Reuters/ Leckel

Paris – Oliver Marach lieferte in seinem ersten Match im Hauptbewerb eines Grand-Slam-Turniers eine große Talentprobe ab. Der Steirer, der sich durch die Qualifikation gequält hatte, fightete erstmals über fünf Sätze, doch das Happy-end blieb leider aus. Der 21-Jährige musste sich in der Fortsetzung der am Dienstag beim Stand von 2:6,2:6,6:4,4:5 abgebrochenen Partie gegen St. Pölten-Halbfinalist Flavio Saretta erst im fünften Satz geschlagen geben. Marach gewann Satz vier nach Abwehr von insgesamt vier Matchbällen im Tiebreak mit 7:5, verlor im entscheidenden Set aber noch 4:6. Der Marathon war erst nach 4:26 Stunden beendet.

Geduldig

"Ich kann mich nicht beschweren, ich habe sehr gutes Tennis gespielt. Es ist halt schade, dass wir gestern abbrechen mussten, weil er da schon müde war", meinte Marach. Er selbst habe am Mittwoch nicht ganz so das Gefühl auf der Rückhand gehabt wie am Vortag. Saretta war in den ersten beiden Sätzen überlegen ("Da hat der gespielt wie ein Top-Ten-Spieler"), doch Marach wartete geduldig auf seine Chance. "Ich habe gehofft, dass der das nicht durchspielen kann und dann hatte er im dritten Satz ein Loch."

Nervenstark

Marach musste nach der Unterbrechung vom Vortag bei einem sehr schwierigen Spielstand wieder ins Match einsteigen: Schon am Vortag hatte er bei 4:5 und eigenem Aufschlag zwei Matchbälle abgewehrt, bei Einstand ging es weiter. Der Blondschopf zeigte neuerlich Nervenstärke und wehrte auch am Mittwoch im gleichen Game zwei weitere Matchbälle ab und sicherte sich noch einen fünften Satz. In diesem hielt er bis zum 4:4 sehr gut mit, doch als er zum 4:5 seinen Aufschlag abgeben musste, war die Entscheidung gefallen. "Am Ende haben zwei, drei Punkte entschieden."

Fitt

Der Steirer, der in den drei Qualifikations-Partien jeweils in drei Sätzen gewonnen hatte, reist dennoch mit gestärktem Selbstvertrauen ab. "Ich habe gesehen, dass ich einer der fittesten Spieler auf der Tour bin und ich von hinten sehr gut mithalten kann. Nur beim Service, da fehlt es mir noch." Als Nummer 271 hat er beinahe die Nummer 72 der Welt geschlagen. Sein Coach, der Deutsche Markus Rackl, traut seinem Schützling heuer sogar noch einen Riesensprung im Ranking zu. "Er glaubt, dass ich die Top 100 noch schaffen kann. Wenn ich so weiter spiele wie hier, wäre das möglich." Sein nächster Einsatz ist für den Challenger in Prostejow geplant, danach spielt Marach Superliga und Qualifikation in Wimbledon. (APA)