Panorama
Erweitertes Lkw-Fahrverbot geplant
Aufschrei in der Wirtschaft über Idee zur Stauvermeidung im Ferienreiseverkehr
Wien - Für einen Aufschrei in der Wirtschaft sorgt der Plan
des Verkehrsministeriums, das Lkw-Fahrverbot am Wochenende zu
verlängern. Laut dem Entwurf zur Ferienreiseverordnung sollen Lkw vom
28. Juni bis zum 7. September auf Autobahnen erstmals auch schon am
Freitagabend nicht mehr fahren dürfen. Die Wirtschaftskammer spricht
von einer "Knebelung" und einer "Katastrophe für Logistik und
Transporte". Verkehrsminister Mathias Reichhold (F) begründet die Reform damit,
dass Staus nur durch eine Entflechtung von Pkw und Lkw vermieden
werden können. Ähnlich argumentieren der Autofahrerklub ARBÖ und das
Kuratorium für Verkehrssicherheit.
Folgen für die Nahversorgung
Der Vorarlberger Verkehrslandesrat Manfred Rein (V) appellierte am
Mittwoch an Reichhold, den Entwurf zu überdenken und zu ändern. Die
Beamten im Ministerium hätten nämlich "im gut gemeinten Übereifer die
regionale Situation zu wenig berücksichtigt", so der Landesrat.
Tatsache sei, dass die A 14 und die S 16 in Vorarlberg im Sommer
keine Ferientransitrouten darstellen, aber für die Nahversorgung
wichtig seien. Eine Sperre für LKW würde ein Ausweichen des
Schwerverkehrs auf Gemeindestraßen mit allen unerwünschten Folgen
bringen, gibt Rein zu bedenken.
Laut der alten Ferienreiseverordnung durften Lkw über 7,5 t
zusätzlich zum normalen Wochenendfahrverbot - von Samstag 15.00 bis
Sonntag 22.00 Uhr - an den Samstagen im Juli und August auf
bestimmten Straßenabschnitten schon ab 8.00 Uhr nicht fahren. Bei dem
neuen Entwurf wurden das letzte Juniwochenende und der
Septemberbeginn mit einbezogen. Außerdem soll die Regelung schon an
den Freitagen von 18.00 bis 22.00 Uhr und bei Feiertagen in der
zweiten Jahreshälfte gelten. (APA)