Nahost
Israelische Truppen dringen nach Nablus ein
Razzia in Al-Aksa-Hochburg Balata
Jerusalem - Starke israelische Verbände sind nach
palästinensischen Angaben in der Nacht zum Freitag in die
palästinensische Stadt Nablus im Westjordanland eingedrungen.
Israelische Panzer und andere Fahrzeuge seien aus mehreren Richtungen
in die Stadt vorgestoßen, berichteten palästinensische Quellen am
Freitagmorgen weiter. Israelische Truppen hatten die Gegend von Bethlehem
erst am Donnerstagnachmittag verlassen. Sei seien aber weiterhin in
den Außenbezirken stationiert. Dutzende gepanzerte Fahrzeuge und
Panzer der israelischen Armee stießen in der Nacht auf Freitag unter
heftigem Feuer auch in die Flüchtlingslager Balata und Askar am Rande
von Nablus vor, berichteten palästinensische Augenzeugen. Bei ihrem
Vorrücken in Nablus seien die Truppen in Gefechte verwickelt worden.
Einwohner berichteten, palästinensische Kämpfer hätten unter zwei
Panzern Minen gezündet. Panzer hätten darauf fünf Schüsse abgefeuert
und die Stromversorgung im Osten der Stadt ausgeschaltet.
Balata gilt als militante Hochburg
Das Lager Balata gilt als Hochburg der militanten
Al-Aksa-Märtyrerbrigaden, deren Führung sich dort aufhalten soll. Die
Splittergruppe der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser
Arafat hat sich zu zwei kürzlichen Anschlägen bekannt. Aus dem Lager
stammt auch der Selbstmordattentäter, der am Montag ein 18 Monate
altes Kind und seine Großmutter in der israelischen Stadt Petah Tikva
umgebracht hatte. Über Opfer der israelischen Militäraktion, die von
Feuer durch einen über dem Lager kreisenden Kampfhubschrauber
begleitet wurde, lagen zunächst keine Angaben vor.
Israel ist seit dem Ende seiner Militäraktion in den
Autonomiegebieten fast täglich in autonome Städte und
Flüchtlingslager vorgestoßen, um dort eigenen Angaben zufolge den
Drahtziehern von Selbstmordanschlägen das Handwerk zu legen. Dabei
wurden Verdächtige festgenommen und Waffen sichergestellt. (APA/AP/Reuters)