Buenos Aires - Der argentinische Senat hat am Donnerstag (Ortszeit) ein umstrittenes Gesetz gegen Wirtschaftskriminalität aufgehoben und damit eine wichtige Bedingung des Internationalen Währungsfonds (IWF) für neue Kredite erfüllt. Die Abstimmung stellte auch einen Erfolg für Präsident Eduardo Duhalde dar, dessen Rücktritt bei einem Misserfolg im Parlament nicht mehr ausgeschlossen worden war. Die Vertreter der regierenden Peronisten erzielten erst in dem Augenblick eine Mehrheit von einer Stimme, als eine Senatorin der Opposition den Plenarsaal verlassen hatte. Das nun abgeschaffte Gesetz aus dem Jahr 1974 war Grundlage mehrerer Ermittlungsverfahren gegen Bank- und Unternehmensmanager, denen Beihilfe zur Kapitalflucht und anderen Finanzdelikten vorgeworfen wurde. Der IWF sowie Banken- und Unternehmensvertreter hatten das Gesetz als zu weitgehend kritisiert. Statt stichhaltiger Beweise habe es strafrechtliche Konsequenzen schon bei bloßen Vermutungen angedroht. Ein solches Gesetz behindere ausländische Investitionen in Argentinien. Die Gegner einer Aufhebung des Gesetzes argumentierten hingegen, die Verantwortlichen für die Kapitalflucht und den Verlust der argentinischen Sparguthaben dürften nicht straffrei ausgehen. Allerdings sind diese Delikte auch durch andere argentinische Gesetze unter Strafe gestellt. Allerdings ist das Strafmaß niedriger. (APA/dpa)