Ramallah/Washington - Eine internationale Nahost-Konferenz wird nach Einschätzung der USA frühestens im Juli stattfinden. Derzeit werde noch daran gearbeitet, einen Ort und ein Datum zu finden, sagte US-Präsident George W. Bush am Donnerstag in Washington. Nach Ansicht von hochrangigen Regierungsbeamten ist eine Konferenz noch im Juni ausgeschlossen. Möglicherweise werde das Treffen im Juli stattfinden, aber auch die Monate August und September seien vorstellbar. Den Angaben zufolge favorisieren die USA ein Treffen in Istanbul. Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte bereits Sizilien als Konferenzort vorgeschlagen. Bush begrüßte die Reformpläne der Palästinenserführung. Diese könnten als Grundlage für einen Palästinenserstaat dienen. Zugleich mahnte er PLO-Chef Yasser Arafat, die palästinensischen Sicherheitsdienste umzustrukturieren. Dies sei Teil von Arafats Verantwortung, die er für die Sicherheit in der Region trage. Deutschlands Außenminister Joschka Fischer hat Arafat Unterstützung für dessen Pläne zur Reform der Autonomiebehörde zugesagt. Gewaltenteilung und Transparenz auch in finanziellen Fragen seien grundlegend für einen demokratischen Staat, sagte Fischer am Donnerstag in Ramallah. Die Regierung in Berlin werde alles in ihrer Macht Stehende tun, um beim Reformprozess zu helfen. Arafat sagte, Fischers Besuch sei sehr hilfreich gewesen, um "alle offenen Fragen detailliert zu besprechen". Elf Verletzte in Rafah Bei Kämpfen in Rafah im südlichen Gaza-Streifen verletzten Augenzeugen zufolge israelische Soldaten elf Menschen, darunter auch ein elfjähriges Kind. Jugendliche hätten zuvor Rohrbomben auf drei Panzer und eine Planierraupe geschleudert. Die Armee teilte mit, es gebe keine Berichte über gewalttätige Zwischenfälle in der Gegend. Im Westjordanland rückte die Armee auf der Suche nach mutmaßlichen Extremisten in Dschenin und in ein Dorf südlich von Tulkarm ein. Aus Hebron und Bethlehem sowie zwei benachbarten Orten zog sich die Armee wieder zurück. In Hebron hatte sie eigenen Angaben zufolge in der Nacht vier mutmaßliche Extremisten festgenommen. (APA/Reuters)