Asien & Pazifik
Powell wirft Pakistan Wortbruch vor
Erneut heftige Gefechte an Waffenstillstandslinie
Washington - US-Außenminister Colin Powell hat dem
pakistanischen Militärmachthaber Pervez Musharraf Wortbruch im
Kaschmirkonflikt vorgeworfen. "Wir bekamen Zusicherungen von
Präsident Musharraf, dass das Einsickern über die Teilungslinie
beendet würde, aber unglücklicherweise können wir immer noch Beweise
sehen, dass es weiterging", sagte Powell am Donnerstag (Ortszeit) im
US-Sender PBS. Unterdessen gab es am Freitag an der
Waffenstillstandslinie in Kaschmir erneut heftige Feuergefechte
zwischen indischen und pakistanischen Truppen. Indien wirft Pakistan vor, für ein Massaker an Frauen und Kindern
im indischen Teil Kaschmirs mitverantwortlich zu sein, weil die Täter
von Pakistan aus über die Grenze in Kaschmir vorgedrungen seien.
Wegen des Zwischenfalls droht ein Krieg zwischen den Atommächten
Indien und Pakistan. US-Präsident George W. Bush schickt in der
kommenden Woche seinen Verteidigungsminister Donald Rumsfeld in die
Region, um die Spannungen zu entschärfen.
Indische und pakistanische Truppen beschossen einander am Freitag
mit Artilleriefeuer und Mörsergranaten. "Bis vier Uhr am Morgen gab
es heftige Artillerie- und Granatengefechte. Die Intensität der
Feuergefechte hat sich allerdings wieder beträchtlich verringert",
sagte ein Vertreter des indischen Militärs. Es habe auch keine
Berichte über Tote gegeben. Die beiden Staaten haben rund eine
Million Soldaten an ihrer Grenze zusammengezogen. (APA/dpa)