Dem Chiphersteller Infineon ist ein weiterer Schritt in der Miniaturisierung von Computerchips gelungen. Die Forscher haben die Kupfer-Leiterbahnen auf einem Chip um mehr als ein Drittel auf 40 Nanometer verkleinern können, teilte das Unternehmen am Freitag in München mit. Das entspreche dem tausendstel Durchmesser eines Haares. Aktuelle Pentium-4-Chips hätten dagegen eine Strukturbreite von 130 Nanometern. Störfaktoren Bei der stetigen Verkleinerung der Chipbausteine stellten die Störanfälligkeit und Wärmeentwicklung große Probleme für die Forscher dar, sagte Reiner Schönrock von Infineon. "Der Weg, den die Elektronen zurücklegen, wird immer kürzer, und die Wärmeentwicklung nimmt zu." Die Forscher bei Infineon hätten nun nachweisen können, dass belastbare und funktionsfähige Chips selbst in solcher Größenordnung herstellbar seien. Die Chips seien auch bei hohen Stromdurchleitungen nicht heiß geworden. Trickreich Normalerweise können heute eingesetzte Belichtungsgeräte in den modernen Chip-Fabriken Leiterbahnen noch nicht unter 100 Nanometer Durchmesser erzeugen. Die Infineon-Forscher hatten sich deshalb eines kleinen "Tricks" bedient. Sie belichteten den Chip zwar mit einem normalen Lithografiegerät, verkleinerten jedoch die so entstandene Grabenstruktur auf dem Silizium nachträglich durch chemische Prozesse. Die ersten Chips der neuen Generation sollen voraussichtlich im Jahr 2010 auf den Markt kommen. (APA)