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Foto: EPA/Michal Kamaryt
Berlin - Der tschechische Präsident Vaclav Havel hat sich in der Frage der Vertreibung der Sudetendeutschen von Ministerpräsident Milos Zeman und dessen Stellvertreter Vladimir Spidla distanziert. In einem Interview der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin" sagte Havel am Freitag, er sei nie jemand gewesen, der die Abschiebung der Sudetendeutschen nach dem Krieg gut geheißen habe. "Das war keine gute Sache. Aber es war eine Sache, die zu dieser Zeit gehörte. Es war ein Bestandteil der bitteren jüngeren Geschichte", erklärte Havel. Zeman hatte die Vertreibung kürzlich mit den Worten kommentiert: "Sie wollten heim ins Reich, also sind sie gegangen." Spidla hatte die Vertreibung als "Quelle des Friedens" bezeichnet. Diese und ähnliche Äußerungen hatten zu einer spürbaren Verstimmung im deutsch-tschechischen Verhältnis geführt. Die Äußerungen Zemans und Spidlas beunruhigten ihn, sagte Havel. "Ich nehme das ernst, so etwas freut mich überhaupt nicht", erklärte der Präsident. Zugleich äußerte er die Erwartung, dass dieser "Wettlauf allzu starker Worte" von Politikern seines Landes nach den Parlamentswahlen Mitte Juni beendet werde.(APA/AP)