Asien & Pazifik
Pentagon fürchtet bei Atomkrieg bis zu 12 Millionen Tote
Im Falle des schlimmsten Szenarios
Washington - In einem vollen Atomkrieg zwischen Indien
und Pakistan könnten nach Schätzungen der US-Regierung unmittelbar
zwischen neun und zwölf Millionen Menschen ums Leben kommen. Zwei bis
fünf Millionen würden verletzt, berichteten US-Medien am Freitag
unter Berufung auf ein vergangene Woche fertig gestelltes Pentagon-
Papier. Darin hätten die Verteidigungsexperten den schlimmsten Fall
angenommen: dass beide Länder alle ihre Atomwaffen einsetzen und die
ins Fadenkreuz genommenen Ziele voll treffen.Hunderttausende Strahlen- und Hungeropfer
In den Schätzungen des militärischen Geheimdienstes NIA, der das
Szenario eines Atomwaffen-Einsatzes zwischen Indien und Pakistan
erstellte, sind nach US-Medienberichten noch nicht die langfristigen
Folgen eines Atomwaffeneinsatzes berücksichtigt: Unter Umständen gäbe
es Hunderttausende weitere Opfer durch Feuerstürme, Verstrahlung und
Hungersnöte.
Die Verteidigungsexperten hätten den schlimmsten Fall angenommen,
berichtete der US-Fernsehsender CNN: dass beide Länder alle ihre
Atomwaffen einsetzen und die ins Fadenkreuz genommenen Ziele voll
treffen. Allerdings betonen sie, dass es sich um Schätzungen handelt,
die sowohl nach oben als auch nach unten erheblich abweichen können.
Die Schätzungen des Pentagon über die Zahl der nuklearen
Sprengköpfe in den Arsenalen Pakistans und Indiens werden geheim
gehalten. CNN zitiert einen Beamten mit den Worten, beide Seiten
hätten "Dutzende" Sprengköpfe, die meisten davon mit einer
Sprengkraft von zehn bis 20 Kilotonnen des herkömmlichen Sprengstoffs
TNT. Die am 6. August 1945 über Hiroshima abgeworfene Atombombe hatte
eine Sprengkraft von 15 Kilotonnen TNT. Nach Schätzungen des
Fachmagazins Jane's hat Pakistan zwischen 25 und 50 atomare
Atomsprengköpfe, Indien zwischen 100 und 150. (APA/dpa)