Unternehmen
Palmers-Gruppe hat Fürnkranz im Visier
Über Don Gil an Totalübernahme des Wiener Modehauses interessiert
Wien - Der Wäschekonzern Palmers steht vor der Erweiterung
seines Textilimperiums. Nach Informationen des "WirtschaftsBlattes"
soll die Palmers-Tochter Don Gil das traditionsreiche Wiener Modehaus
Fürnkranz zur Gänze übernehmen. Nach der Übernahme des Konkurrenten Gazelle im Jahr 1999, des
Traditionshauses Braun & Co. am Wiener Graben im Jahr 2000 und von
Maldone im vergangenen Jahr wolle sich Palmers nun auch das
Familienunternehmen Fürnkranz einverleiben, schreibt die Zeitung in
ihrer Dienstagausgabe. Konkret solle das über die 100-Prozent-Tochter Don Gil geschehen.
Don Gil ist mit rund 40 Eigen- und Franchise-Filialen österreichweit
vertreten und erwirtschaftete im vergangenen Jahr rund 50 Mill. Euro
bei einem leicht positiven Ergebnis. Mit etwa 350 Mitarbeitern hat
sich Don Gil in erster Linie auf moderne Herrenmode konzentriert.
Verstaubtes Image
Fürnkranz betreibt 12 Filialen ausschließlich in Wien und hatte in
den letzten Jahren mit einem etwas verstaubten Image zu kämpfen,
weshalb der Zeitung zufolge der Umsatz in den letzten zwei Jahren um
20 Prozent auf rund 30 Mill. Euro zurückgegangen sein soll. Auch der
Personalstand habe sich von 350 auf 280 Mitarbeiter reduziert. Obwohl
die Familie Fürnkranz nie etwas von Verkauf wissen wollte, sei in der
Branche bekannt, dass das Textilunternehmen zuletzt verstärkt nach
einem Partner suchte, heißt es in dem Bericht, demzufolge auch
interne Familien- und Generationskonflikte die Entscheidung zum
Verkauf forciert haben dürften.
Offiziell wollten die beiden Beteiligten die Pläne nicht
bestätigen, die Gespräche dürften aber kurz vor dem Abschluss stehen,
heißt es in dem Zeitungsbericht weiter. Palmers-Sprecherin Anna
Straberger sagt nur: "Die beiden Familien Palmers und Fürnkranz sind
seit Jahren gut befreundet."
Von einer Partnersuche bei Fürnkranz hatte vor dem Wochenende auch
das Magazin "Format" berichtet. Das Magazin bezog sich auf ein
diesbezügliches, von dem Wiener Beratungsunternehmen Contrast an
potenzielle Finanzinvestoren verschicktes Memorandum. (APA)