- Kostenlose Geburtenregistrierung
- Neue oder modifizierte Gesetzgebung
- Information und Bewusstseinsbildung
- Koppelung der Geburtenregistrierung mit andere Aktivitäten, darunter Impfprogramme und Schulbesuch
- Einbeziehung aller Ebenen der Gesellschaft
Welt
Jedes Jahr Millionen unregistrierter Geburten
UNICEF-Report: Den betroffenen Kindern bleibt Recht auf eine offizielle Identität und Nationalität verwehrt
Wien/Genf/New York - Weltweit werden jährlich Millionen
Geburten nicht offiziell registriert, geht aus einem am Dienstag
veröffentlichten UNICEF-Report hervor. Dadurch werde Millionen Babys
das Recht auf eine offizielle Identität und Nationalität verwehrt,
kritisiert die UNO-Kinderschutzorganisation. Der Bericht "Birth Registration - Right from the Start" des
UNICEF-Forschungszetrums in Florenz geht davon aus, dass im Jahr 2000
die Geburten von 50 Millionen Babys nicht offiziell registriert
wurden. Das seien 41 Prozent der Geburten weltweit. In 19 Ländern
hätten sogar 60 Prozent aller Kinder unter fünf Jahren keine
Geburtsurkunde. UNICEF fordert eine kostenlose Registrierung für alle
Kinder.
Keine "Mitgliedskarte für die Gesellschaft"
"Diese Kinder haben keine Geburtsurkunden, also keine
'Mitgliedskarte' für die Gesellschaft, welche die Tür zu einer Reihe
von Rechten öffnen sollte, darunter das Recht auf Bildung, auf
Gesundheitsversorgung und auf Schutz", so der Report. Im späteren
Leben sei es diesen Kindern dann nicht möglich, einen Pass zu
beantragen, sich für einen offiziellen Arbeitsplatz zu bewerben, ein
Konto zu eröffnen, eine Heiratslizenz zu bekommen oder zur Wahl zu
gehen.
"Eine Geburtsurkunde ist eines der wichtigsten Papiere, die eine
Person je besitzen kann", betonte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy.
"Wenn wir Kinder nicht sofort bei ihrer Geburt registrieren, beginnt
für sie ein mühseliger Kampf. Kindern ohne Geburtsurkunde fehlt der
grundlegende Schutz vor Missbrauch und Ausbeutung." Diese Kinder
seien eine attraktive "Ware" für Kinderhändler, illegale
Adoptionsringe und andere, die ihren Vorteil aus dem inoffiziellen
Status dieser Kinder ziehen wollen.
Kinderhandel
Der Report hält fest, dass Kinder ohne Geburtsurkunde meist die
Kinder von armen, benachteiligten Eltern sind. In einer Welt mit
großen Bevölkerungsbewegungen, organisiertem Kinderhandel und
bewaffneten Konflikten sei die Geburtenregistrierung wichtiger als je
zuvor.
Laut UNICEF wurden im Jahr 2000 in Afrika südlich der Sahara über
70 Prozent der Geburten nicht registriert, in Südasien waren es 63
Prozent. Im Nahen und in Nordafrika wurde etwa ein Drittel aller im
Jahr 2000 geborenen Kinder nicht offiziell registriert, in Ostasien
und der pazifischen Region 22 Prozent. Das seien zusammen rund 50
Millionen Kinder. Angesichts dessen fordert die Organisation u.a.:
(APA)