Wien - Der börsenotierte Wiener Brauereikonzern Ottakringer
hat in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2002
weniger verdient als im Vergleichszeitraum 2001. In der Ottakringer
Brauerei AG sank der Cashflow von 1,32 auf 0,85 Mill. Euro, der
Umsatz ging um 6,4 Prozent auf 14,23 (nach 15,2) Mill. Euro zurück.
Der Inlandsabsatz der Ottakringer Brauerei sank um fast 5 Prozent. Im
Konzern wurde der EGT-Verlust im Quartal auf 0,7 Mill. Euro fast
verdoppelt.
Absage an "Niedrigstpreispolitik"
Als Hauptgrund für den Rückgang macht Ottakringer im am Dienstag veröffentlichten Aktionärsbrief die "Niedrigstpreispolitik
von Mitbewerbern" verantwortlich, der sich Ottakringer nicht
anschließen wolle: Das führe zwar kurzfristig zu Rückgängen, erspare
der Marke Ottakringer im Gegensatz zu anderen Marken aber Prestige-
sowie Imageverlust und solle die Brauerei mittel- und langfristig vor
"tiefen Wunden in der Ertragslage" verschonen.
Im Ottakringer-Konzern - zur dominierenden Brauerei AG kommt dabei
noch die deutsche Innstadt-Brauerei sowie Vertriebsgesellschaften -
sank das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von -0,4
auf -0,7 Mill. Euro, der Cashflow reduzierte sich von 1,24 auf 1,03
Mill. Euro. Der Konzerumsatz lag mit 18,09 Mill. Euro um 5,5 Prozent
unter dem Vorjahreswert. Die deutsche Innstadt-Brauerei habe
plangemäß leichte Umsatz- und Ergebnissteigerungen erzielt.
Inlandsabsatz gesunken
In der Ottakringer Brauerei sank der Inlandsabsatz im Erstquartal
um knapp 5 Prozent auf 104.000 Hektoliter. Positiv entwickelt habe
sich dagegen das "Flaggschiff der Brauerei", das Ottakringer Helle.
Auch in den Bundesländern, namentlich in Niederösterreich, habe es
Zuwächse gegeben, während der Wiener Markt sich "stabil" zeige.
Während die Sachinvestitionen de facto stabil geblieben seien,
reduzierten sich die Gesamtinvestitionen durch im Vergleich zur
Vorjahresperiode deutlich geringere Umschichtungen im Finanzportfolio
in der Brauerei von 7,68 auf 1,54 Mill. Euro. Die
Konzerninvestitionen gingen von 7,91 auf 2,14 Mill. Euro zurück. Die Zahl der Mitarbieter sank in der Brauerei AG geringfügig von
109 auf 107, während es im Konzern zu einer Zunahme auf 330 (322)
Mitarbeiter kam. Ursache dafür war eine Umschichtung im Rahmen des
Konzern-Mehrheitseigentümers Getränkeindustrie Holding AG.
Hoffen auf Ergebnisverbesserung
Für das Gesamtjahr 2002 setzt Ottakringer weiter auf einen
"kalkulierbaren, soliden Weg des stetigen Ergebnisverbesserung", man
sei zuversichtlich, das Jahr "trotz schwierigen Umfelds plangemäß"
abzuschließen. Neue Markteingaktivitäten sollen die Hauptmarke in der
Ostregion (Wien, Niederösterreich, Burgenland) noch gefragter machen,
seit April läuft auch eine österreichweite neue TV-Werbestaffel. In
Logistik und Distribution sollen Einsparungen die Effizienz weiter
steigern. (APA)