Wien - Der an der Wiener Börse notierte steirische Computerspiele-Produzent JoWooD (Rottenmann) holt sich jetzt frisches Kapital von der Börse. Damit soll der Eintritt in den wachsenden Konsolenmarkt beschleunigt werden, der größere Teil des Emissionserlöses wird zur Finanzierung des Mitte Mai vereinbarten Erwerbs der Spiele-Softwareproduktion von Ravensburger verwendet. Mit der 7 Mill. Euro teuren Übername der Spieleentwicklungen der Ravensburger Interactive wird JoWooD nach eigenen Angaben zum führenden Anbieter von Unterhaltungssoftware im deutschsprachigen Raum und einer der fünf größten Computerspiele-Hersteller Europas. Wie JoWooD am Mittwoch in einer Pressekonferenz mitteilte, werden bis zu 2,400.000 junge Aktien und 305.016 alte Aktien aus dem planmäßigen Exit des Early Stage Investors march.fifteen bis 19. Juni zum Bezug bzw. zum Kauf angeboten. Diese Kapitalerhöhung beschleunige nach Unternehmensangaben den Aufstieg von JoWooD in die "europäische Oberliga", der Aktie selbst bringe sie durch Erhöhung des Streubesitzes auf rund 60 Prozent. 20 Millionen Euro Rund 20 Mill. Euro soll die Kapitalerhöhung dem steirischen Computerspiele-Produzenten bringen. Bei einer Preisspanne von 8,40 bis 10 Euro beträgt der zu erwartenden Kapitalzufluss für die 2,4 Mill. neuen Aktien zwischen 20,16 und 24 Mill. Euro. Neuer Technikchef Wie JoWooD-Chef Tobler weiters mitteilte, erhält das Unternehmen mit dem Ravensburger-Mann Thomas Kirchenkamp einen neuen Technikchef. Der bisherige technische Leiter und JoWooD-Miteigentümer Johann Schilcher ziehe sich auf eigenen Wunsch auf seine Kernkompetenz, die Entwicklung von Spielen, zurück, sagte Tobler. Strategische Schwerpunkte ´ Als zukünftige strategische Schwerpunkte nannte JoWooD-Finanzchef Deisenhammer die Forcierung von Branding und Markenpolitik, den Ausbau von Marketing und Distribution und die Optimierung der Entwicklungsressourcen. Weiters plane JoWooD das Spieleangebot durch den schrittweisen Einstieg in den Konsolenmarkt und der Massive Multiplayer Online-Games auszuweiten. Die dezentrale Organisationsstruktur soll weiter optimiert werden und eine selektive Akquisitionspolitik betrieben werden. Besonderer Fokus werde dabei auf dem Konsolenbereich liegen. Der Bereich Online-Gaming soll ab 2004 Erträge bringen. Mittelfristig, auf Sicht von drei Jahren, strebt JoWooD ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von mehr als 40 Prozent an. Das EBITDA soll rund 17 Prozent vom Umsatz ausmachen, die EBIT-Marge mehr als 13 Prozent und das Vorsteuerergebnis mehr als 7 Prozent vom Umsatz betragen. Der finanzielle Verschuldungsgrad soll auf unter 30 Prozent fallen, die Eigenkapitalrendite auf über 20 Prozent steigen. (APA)