Wien - Veränderungen innerhalb der Betriebsorganisation haben in den vergangenen zwei Jahren zu einer Erhöhung des Zeitdrucks geführt, meinen 68 Prozent der heimischen Unternehmer. Wie aus einer am Mittwoch vom Institut für Trendanalysen und Krisenforschung veröffentlichten Studie weiter hervorgeht, geben 17 Prozent der 281 befragten Unternehmer an, dass der Zeitdruck "stark zugenommen" hat, für 51 Prozent hat er "zugenommen". 36 Prozent der Befragten glauben, dass die Normierung der Betriebsabläufe höher geworden sei. Dass die Flexibilität bei Organisationsabläufe zugenommen hat, glauben 41 Prozent der befragten Unternehmer. 48 Prozent der Befragten sind der Meindung, "Delegation der Verantwortung" sei höher. Von insgesamt 4.000 für die Befragung angeschriebenen Unternehmen aus Wien (30 Prozent), dem Burgenland (10 Prozent) und Niederösterreich (über 50 Prozent) beantworteten nur rund 7 Prozent (281 Unternehmen) die Befragung im Zeitraum vom Oktober bis November 2001. Bessere Chancen für Höherqualifizierte Als "sehr gut" bezeichneten laut Studie nur 16 Prozent der Betriebs-Chefs die wirtschaftliche Situation ihres Unternehmens, als "eher gut" beurteilen 56 Prozent die Umstände, 20 Prozent als "eher schlecht" und 2 Prozent meinen, ihrem Unternehmen gehe es "schlecht". Die Mehrheit der Unternehmer glaubt, das die Zahl der Vollzeit- und Teilzeit-Beschäftigten im Unternehmen gleich bleiben werde. Arbeitnehmer mit einem höheren Qualifikationsniveau werden in Zukunft mehr nachgefragt werden, glauben 39 Prozent der Befragten, während 35 Prozent der Befragten gute Chancen für die "Berufslehre" sehen. Auch bei Hochschulabsolventen gehen 30 Prozent der Befragten von einer stärkeren Nachfrage aus. Am trübsten sehen die Befragten die Zukunft für Hilfsarbeiter. Nur 8 Prozent glauben, dass mit einer Zunahme des Bedarfs zu rechnen sei. Rekrutierung vor allem intern Die Rekrutierung der Führungskräfte erfolgt laut der Studie zu 42 Prozent betriebsintern, zu 10 Prozent vom Arbeitsmarktservice, zu 9 Prozent über sogenannte "Headhunter" und zu 39 Prozent werden Führungskräfte von extern rekrutiert. "Zeitmangel" sei bei 15 Prozent der Befragten der Grund, keine Lehrlinge anzustellen, 43 Prozent der Betriebe meinen, dass sich die Firma "nicht für Lehrlinge eigne". 27 Prozent der Unternehmen scheuen sich vor den Kosten von Lehrlingen. Als wichtige Fähigkeiten am Arbeitsplatz werden vermehrt "soft skills" wie Eigeninitiative (74 Prozent), Leistungswille (61 Prozent) und Teamfähigkeit (60 Prozent) genannt. Aber auch "hard skills" wie EDV-Kenntnisse (67 Prozent) und Mathematik (48 Prozent) seien stark nachgefragt.(APA)