Wien - In Wien-Floridsdorf kann es ab sofort stürmen, schneien, regnen oder hageln - und das noch dazu auf Knopfdruck. Der neu Klima-Wind-Kanal auf den Paukergründen ist eröffnet. Nach rund 15-monatiger Bauzeit wurde die kleinere der beiden Teststrecken in (Probe)betrieb genommen. Mit der Fertigstellung der gesamten Anlage ist Ende dieses Jahres zu rechnen. Im neuen Klima-Wind-Kanal (KWK) sollen ab Dezember 2002 vor allem Schienengefährte - aber auch Straßennutzfahrzeuge - unter extrem klimatischen Bedingungen geprüft werden. Dabei können Stürme bis zu 300 Stundenkilometern simuliert werden. Auch Temperaturen von minus 60 bis plus 50 Grad sind kein Problem. Extreme klimatische Testbedingungen Der neue KWK wird die in die Jahre gekommene Anlage im Wiener Arsenal ersetzen. Geplant sind zwei parallel betreibbare Testkammern mit einer Länge von 31 und 100 Metern. Damit können nicht nur Lokomotiven, sondern auch ganze Zugverbände unter extremen klimatischen Bedingungen getestet werden. Bei der Finanzierung des Projekts arbeiten private Investoren und die öffentliche Hand auf Grund des hohen Investitionsvolumens - rund 65 Mill. Euro - und der langen Refinanzierungszeit in einem Private-Public-Partnership-Modell zusammen. Der Eigentümer, eine Tochter der Schieneninfrastrukturfinanzierungs-Gesellschaft (SCHIG), verpachtet als "Public Partner" die Anlage an die Rail Tec Arsenal (RTA). An dieser sind die wichtigsten europäischen Schienenfahrzeughersteller beteiligt. (APA)