Unternehmen
Erneut Spekulationen um Jenbacher-Übernahme
General Electric als Interessent genannt
Wien/Innsbruck - Neue Nahrung haben diese Woche bereits im
Jänner aufgetauchte Spekulationen erhalten, der börsenotierte Tiroler
Gasmotorenspezialist Jenbacher AG (Innsbruck) könnte vom weltgrößten
Konzern General Electric (GE) übernommen werden. Während das
"WirtschaftsBlatt" schreibt, GE könnte bald
bei Jenbacher einsteigen, verweist man beim Tiroler Unternehmen auch
heute auf die Ad-hoc-Mitteilung von Dienstagabend, wonach zwar seit
geraumer Zeit mit mehreren Interessenten verhandelt werde, bisher
aber noch niemand ein Angebot gelegt oder auch nur eine solche
Absicht im Sinne des Übernahmegesetzes bekundet habe.Angebote
Laut dem Zeitungsbericht lässt Jenbacher-Chef Herbert Liaunig vom
Bankhaus Sal Oppenheim Angebote einsammeln. Es sei noch nicht
entschieden, ob das Unternehmen zu 100 Prozent geschluckt werde, im
Rahmen einer schon vor zwei Jahren angedachten Kapitalerhöhung einen
starken Partner bekomme oder Altaktionäre wie Liaunig bloß ihre
Anteile abstoßen wollten.
In Interviews mit Online-Medien habe Liaunig zuletzt einen
Aktienkurs von 23 Euro - in Summe 230 Mill. Euro - als
Orientierungslatte für mögliche Käufer genannt.
Jenbacher-Kernaktionär Gerhard Heldmann (Albona Privatstiftung) habe
vor wenigen Wochen gesagt, ab einem Kurs von mindestens 24 Euro könne
über einen Verkauf von Anteilen nachgedacht werden, so das
"WirtschaftsBlatt" bereits am Mittwoch.
Jenbacher-Chef Liaunig, der rund 15 Prozent am Unternehmen hält,
hatte wiederholt das Interesse ausländischer Unternehmen an einem
Einstieg bestätigt. Neben General Electric waren auch japanische
Gasfirmen als mögliche Partner genannt worden. Die
Industriellenfamilien Neugebauer und Liaunig halten zusammen rund 40
Prozent an Jenbacher, die Albona Privatstiftung zirka 20 Prozent,
etwa 40 Prozent stehen im Streubesitz.
Kurs im Aufwind
Der Aktienkurs hatte dieses Jahr, beflügelt von den Einstiegs-
bzw. Übernahmegerüchten, bereits Ende Jänner und nun nochmals in den
vergangenen Tagen deutlich zugelegt. Nach dem Vorjahrestief bei 12,20
Euro stieg die Aktie auf rund 15,50 Euro vor drei Monaten und visiert
nun offenbar die 20-Euro-Hürde an. Heute, Donnerstag, legten die
Titel bis 11.30 Uhr MESZ um 0,49 Prozent auf 18,49 Euro zu, wobei in
der Spitze ein Kurs von 18,65 (+1,36 Prozent) zu sehen war.
Jenbacher steigerte seinen Umsatz im Vorjahr um 12 Prozent auf 249
Mill. Euro, wobei der Vorsteuergewinn (EBT) sogar unerwartet stark um
37 Prozent auf 22,3 Mill. Euro kletterte. (APA)